Beckenbauer und die Ironie: „An die Wand gespielt“

Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer sieht das Pokalspiel gegen die Amateure aus Windeck am iPad – und flüchtet sich, als er über die Partie seiner Bayern reden soll, in Ironie
von  Abendzeitung
Franz Beckenbauer, Fußball-Kaiser:...weil keiner so lässig Tore, Sprüche und Kinder macht.
Franz Beckenbauer, Fußball-Kaiser:...weil keiner so lässig Tore, Sprüche und Kinder macht. © dpa

MÜNCHEN - Bayern-Ehrenpräsident Franz Beckenbauer sieht das Pokalspiel gegen die Amateure aus Windeck am iPad – und flüchtet sich, als er über die Partie seiner Bayern reden soll, in Ironie

So richtig im Bilde war Franz Beckenbauer nicht am Montagabend. Dabei hatte sein Sitznachbar ein iPad auf dem Schoss, darauf lief die Live-Übertragung des Erstrundenspiels der Bayern im Pokal. Als der Bayern-Ehrenpräsident während der Präsentations-Pressekonferenz vom Bezahl-Sender sky aufs Podium gebeten wurde, waren gerade die ersten beiden Treffer gefallen gegen – ja, gegen wen denn eigentlich?

„Die anderen“, meinte Beckenbauer und witzelte: „Wie heißen die? FK Pirmasens? Ich weiß es nicht.“ Doch wirklich zornig ist der Kaiser nur, wenn er seine Ironie auspackt – und da traf es dann seinen Verein: „Also was ich da gesehen habe: Die Bayern waren ja hoch überlegen, haben den Gegner an die Wand gespielt - und haben daher völlig verdient in der 44. Minute das 1:0 erzielt.“

Als es vorbei war, lästerte er: „Sie haben sich heute unheimlich schwer getan, das war noch sehr holprig. Aber das ist normal zu diesem Zeitpunkt in der Saison.“

So hatte Beckenbauer auch Komplimente übrig für seinen Lebensverein, der 64-Jährige sprach über:

Die attraktive Spielweise des FC Bayern

„Die Mannschaft ist zusammengewachsen. Wenn alles in Bewegung ist, dann ist es einfach, Fußball zu spielen. Sie bilden jetzt eine Einheit. Daher war es richtig und eben nicht notwendig, jemanden zu verpflichten.“

Die Titelaussichten

„Der FC Bayern wird seinen Weg gehen. Alle Titel, die man erreicht hat, kann man auch wieder erreichen, also Meister und Pokalsieger werden und die Champions League kann man auch eventuell gewinnen.“

Über Franck Ribéry:

„Man hat schon am Freitag gesehen, mit welchem Ehrgeiz und Engagement er gegen Real dabei war. Ich denke, wenn er weiter so macht, werden wir noch viel Freude an ihm haben."

Die Ära Louis van Gaal:

„Letztes Jahr haben er und die Mannschaft am Anfang etwas aneinander vorbeigewerkelt, jetzt passt's. Ich hoffe, dass er länger bleibt als bis über das Saisonende, kann aber auch seine Sehnsucht verstehen, mal eine Nationalelf zu übernehmen.“

Die K-Frage in der Nationalelf:

„Ballack ist der Kapitän, hat bei der WM nur deshalb nicht gespielt, weil er verletzt war. Aber für mich ist er nach wie vor der Kapitän. Wenn er zurückkommt, nimmt er wieder die Binde. Der Philipp Lahm kann ja noch ein bisserl warten. Ich bin gespannt, ob Michael Ballack mit Leverkusen den Jungen auch zeigt, wie der Bartl den Most holt.“

Seinen 65. Geburtstag am 11. September:

„Den möchte ich im Stadion feiern, mit 70000 Menschen bei Bayern gegen Bremen. Aber 65 ist doch kein Alter! 65 ist auch kein runder Geburtstag, höchstens halbrund. Mit 66 wird gefeiert, da fängt das Leben an.“

ps

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