Beckenbauer: "Natürlich wäre Slomka einer für den FC Bayern"
Doch am liebsten würde es der Ehrenpräsident sehen, wenn der Vertrag mit Trainer Jupp Heynckes um "ein oder zwei Jahre" verlängert würde
München - Am Sonntagabend war Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer zu Gast bei "Sky 90".
In der Talkrunde sprach er unter anderem über
… die jüngste Kritik von Karl-Heinz Rummenigge am FC Bayern: „Mich hat es gewundert, dass man alles an die Öffentlichkeit trägt. Man kann eine Formkrise auch herbeireden. Wenn man an die eigene Mannschaft so kritische Worte richtet, dann machen die Medien auch eine Krise draus. Das kann man sich auch einreden… Nach innen muss Tacheles geredet werden, aber ich halte es für verkehrt, wenn man gleich alles nach außen gibt. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn daraus gleich eine Krise entsteht. Das darf man auch nicht pausenlos machen, das nutzt sich sonst ab. Wenn es intern nicht fruchtet, kann ich immer noch den Schritt nach außen machen… Eine Unruhe kann man auch künstlich erzeugen.“
… die Trainerfrage beim FC Bayern: „Natürlich wäre Mirko Slomka einer für den FC Bayern. Er hat in Hannover hervorragende Arbeit geleistet und könnte auch mit den Bayern zurechtkommen… So lange die Bayern das offen halten, müssen sie mit den Spekulationen leben. Ich wäre der Glücklichste, wenn Jupp Heynckes noch ein oder zwei Jahre weitermachen würde. Die Zusammenarbeit mit dem Sportvorstand hat sich mittlerweile eingespielt.“
... die Kritik von Günter Netzer an Bastian Schweinsteiger: „Er war schon mal druckvoller, das stimmt. Im Moment hat er sich wieder verlegt aufs Ballverteilen. Man sieht sehr viele Querpässe. Der Zug nach vorne könnte konsequenter sein – da würde ich dem Günter schon recht geben.“
… die Wutausbrüche von Dortmunds Trainer Jürgen Klopp: „Er ist ein furchtbar netter, sympathischer Mensch. Bei Christian Streich in Freiburg ist das dasselbe. Auf dem Platz ist das anders: Da sind sie anders, da stehen sie auch unter Druck. Da muss irgendwann das Ventil geöffnet werden, dann bricht es hinaus. Menschlich sollte es nicht sein, weil sie Vorbilder sind. Etwas mehr Respekt und Rücksicht würde auch unserem Sport ganz gut tun. Aber warum nicht mehr weibliche Schiedsrichter? Man behandelt eine Frau respektvoller als Gleichgesinnte. Da sind der Respekt und die Zurückhaltung sofort da.“
… das Europa-Hoch der Bundesliga: „Die Engländer schwächeln, die Italiener haben ohnehin einen gewissen Abstand. Jetzt sind eigentlich nur noch die Spanier vor uns. Man ist auf einem guten Weg, zumindest die Engländer irgendwann zu überholen und Nummer zwei hinter den Spaniern zu werden. Erstens ist das Niveau in der Bundesliga gestiegen. Zweitens auch die Stadien: In solchen Fußball-Tempeln zu spielen muss eine Freude für jeden Spieler sein.“
... Trainer Markus Babbel: „Dietmar Hopp ist jetzt einige Wochen in Florida, um sich zu erholen. So lange er im Ausland ist, wird keine Entscheidung getroffen. Danach könnte es für Markus gefährlich werden. Wenn sie in den nächsten Spielen so spielen wie in der zweiten Halbzeit, können sie das Ruder vielleicht noch mal rumreißen.“