Beckenbauer gegen Rummenigge: "Krise herbeireden"
MÜNCHEN – Franz Beckenbauer hat mit Unverständnis auf die jüngste Kritik von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge an den Leistungen von Fußball-Rekordmeister Bayern München reagiert. „Man kann eine Formkrise auch herbeireden“, sagte der Ehrenpräsident des Klubs bei Sky90. „Wenn man an die eigene Mannschaft so kritische Worte richtet, dann machen die Medien auch eine Krise draus“, sagte Beckenbauer.
Anlass für Beckenbauers Worte war Rummenigges Bankettrede am Dienstag nach dem glücklichen 1:1 (0:0) in der Champions League beim FC Valencia. „Mir haben die letzten zwei Spiele nicht gefallen. Wir müssen aufwachen, wir müssen den Schalter umlegen und die Gangart hinkriegen, die uns stark gemacht und nach oben gebracht hat“, hatte Rummenigge erklärt. Was folgte war das 5:0 in der Bundesliga gegen Hannover 96.
Beckenbauer kritisierte öffentlich die öffentliche Kritik. „Nach innen muss Tacheles geredet werden, aber ich halte es für verkehrt, wenn man gleich alles nach außen gibt. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn daraus gleich eine Krise entsteht“, sagte der 67-Jährige: „Das darf man auch nicht pausenlos machen, das nutzt sich sonst ab. Wenn es intern nicht fruchtet, kann ich immer noch den Schritt nach außen machen. Eine Unruhe kann man auch künstlich erzeugen.“