Beckenbauer: Bayern drittbester Verein in Europa
Franz Beckenbauer, Ehrenpräsidenten des FC Bayern München, hält den deutschen Rekormeister momentan für den drittbesten Verein in Europa.
München - Franz Beckenbauer hält den deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München für den drittbesten Verein in Europa. „Meine Rangliste in Europa: 1. FC Barcelona. 2. Real Madrid. 3. FC Bayern“, sagte der Bayern-Ehrenpräsident der „Bild“ (Dienstagausgabe). Den aktuellen Kader stuft der 66-Jährige sogar stärker ein als in der Saison des Champions-League-Gewinns von 2001. „Wenn ich beide Mannschaften vergleiche, sehe ich die heutige leicht vorn. Sie ist ausgeglichener besetzt.“
In der damaligen Bayern-Mannschaft, die das Finale in Mailand im Elfmeterschießen gegen den FC Valencia gewonnen hat, spielten unter anderem Giovane Elber, Stefan Effenberg, Mehmet Scholl und Oliver Kahn. In dieser Spielzeit wird das Finale am 19. Mai 2012 in München ausgetragen. Angesichts der derzeitigen Kaderstärke ist Beckenbauer von einer möglichen Verpflichtung von Borussia Mönchengladbachs Mittelfeldspieler Marco Reus nicht überzeugt.
„Er ist ein wunderbarer Fußballer. Aber wir haben schon so viele Offensive. Da wäre es für Reus eng.“ Daher würde sich der Weltmeister von 1974 eher „nach neuen Spielern fürs Abwehrzentrum umschauen.“
Auch das angebliche Interesse der Bayern am Schalker Jefferson Farfan sieht er skeptisch: „Er ist ein hervorragender Spieler. Aber wir haben auf der Seite Arjen Robben.“ Und Trainer Jupp Heynckes hatte jüngst angekündigt, den niederländischen Flügelstürmer halten zu wollen. Sein Vertrag läuft bis zum 30. Juni 2013. In der Winterpause soll über eine Verlängerung verhandelt werden.
Die allgemeine Entwicklung der Bundesliga bewertete Beckenbauer als sehr erfreulich: „Wir sind momentan das Maß aller Dinge.“ Denn die englische Premier League habe an „Zauber verloren“. Und Spanien lebe nur vom Zweikampf zwischen Real Madrid und Barcelona. Entwicklungspotenzial sieht er allerdings im Reglement. „Ich bin für zwei zusätzliche Assistenten neben dem Tor. Die sehen mehr im Strafraum. Wenn die Tor-Kamera noch dazu installiert wird, ist das in Ordnung.“
Als weitere Änderung könnte er sich auch ein Elfmeterschießen nach Unentschieden vorstellen: „Ich habe das als Spieler bei Cosmos New York in den siebziger Jahren selbst mitgemacht. Damals gab es bei Unentschieden ein Penaltyschießen von einer 31-Meter-Linie. Das war für die Zuschauer ein Erlebnis. Nachdenken kann man darüber.“