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Bayerns Vorstandsboss vor dem Aus? Thomas Tuchel reagiert auf Debatte um Rauswurf von Oliver Kahn

Der norwegische TV-Experte und Fußball-Insider Jan Aage Fjörtoft löst via Twitter Spekulationen über eine mögliche Ablösung von Oliver Kahn als Boss beim FC Bayern München aus. Nach Herbert Hainer hat sich nun auch Thomas Tuchel zu den Gerüchten geäußert.
von  Maximilian Koch, Christina Stelzl
Vorstands-Boss Oliver Kahn (li.) und Bayern-Trainer Thomas Tuchel halten zusammen.
Vorstands-Boss Oliver Kahn (li.) und Bayern-Trainer Thomas Tuchel halten zusammen. © IMAGO / Lackovic

München - Thomas Tuchel beschäftigt sich laut eigener Aussage nicht mit den Gerüchten über einen angeblich möglichen Abschied von Oliver Kahn vom FC Bayern.

"Ich lese absolut gar nichts. Ich komme morgens hier her und spüre eine gute Energie hier. Ich versuche zu beeinflussen, was ich beeinflussen kann. Die Gerüchte will ich nicht kommentieren", sagte der Bayern-Coach auf der Pressekonferenz am Freitag. "Meine Zusammenarbeit mit der Vereinsführung ist ziel- und lösungsorientiert. Dass wir nicht zufrieden sind, ist klar, trotzdem sind die Gespräche von Vertrauen geprägt. Es hat sich nichts geändert."

Vorstandsvorsitzender des FC Bayern: Oliver Kahn.
Vorstandsvorsitzender des FC Bayern: Oliver Kahn. © MAGO / MIS

FC Bayern: Kahn denkt "nicht eine Sekunde" an seinen Vertrag

Auch Kahn selbst hat Spekulationen um seine Zukunft als Klubchef zurückgewiesen. "Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern", sagte der 53-Jährige am Donnerstag der "Bild". 

Auch Herbert Hainer widerspricht Trennungs-Gerüchten

"Nein, diese Gerüchte stimmen nicht", sagte Präsident Herbert Hainer bereits am Donnerstag auf eine entsprechende Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Der norwegische TV-Experte und Ex-Nationalspieler Jan Aage Fjörtoft hatte zuvor am Donnerstag auf Twitter geschrieben, dass ihm von einem "laufenden Prozess" und "einer Frage der Zeit" berichtet wurde, bevor Kahn von seinem Posten abgelöst werden soll. Es gebe Gespräche, dass Bayern-Präsident Hainer das Amt übergangsweise übernehmen könnte. "Sogar eine Rückkehr von (Uli) Hoeneß ist diskutiert worden", behauptete der frühere Bundesliga-Profi von Eintracht Frankfurt. Bayerns Ehrenpräsident gilt als der größte Kritiker von Kahn.

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"Grundsätzlich ist es beim FC Bayern wichtig, dass man hin und wieder polarisiert. Der FC Bayern muss für etwas stehen, er darf nicht beliebig werden. Man muss die Richtung vorgeben. Und dafür ist es notwendig, dass man ab und zu den Kopf aus dem Fenster streckt – auch auf die Gefahr hin, dass man nass wird", sagte Hoeneß im AZ-Interview im Januar 2022.

Installiert Hoeneß seinen Sohn Florian als Kahn-Nachfolger?

Wie die "Bild" berichtet, gibt es im Verein aber schon länger Diskussionen um Kahns Zukunft. Sein Vertrag läuft im Dezember 2024 aus. Auch ein vorzeitiges Ende als Vorstands-Vorsitzender soll nicht ausgeschlossen sein. Dies kann die AZ bestätigen.

Laut Informationen der "Bild" soll Hoeneß unter anderem angeblich überlegen, seinen Sohn Florian als Kahn-Nachfolger zu installieren. Zu den Gerüchten wollte sich der Ehrenpräsident der Münchner auf Nachfrage nicht äußern.

Oliver Kahn macht Kritik nicht viel aus

Die Kritik an seiner Person macht Kahn nicht viel aus. "Ich habe 14 Jahre hier gespielt, ich weiß, wie das ist, wenn man die Ziele hier nicht erreicht. Das geht ganz schnell, da kommt Kritik hoch, das muss man akzeptieren. Damit muss ich umgehen, bin ja auch ein sehr reflektierender Mensch, nur im Moment hab ich wenig Zeit, über alles nachzudenken. Wir müssen schauen, dass wir diese Meister-Chance nutzen werden und dann werden wir in aller Ruhe vieles überdenken", sagte der Bayern-Boss am Mittwoch nach dem Spiel in der Mixed Zone.

Kahn hält Trainerwechsel für die richtige Entscheidung

Oliver Kahn hatte 2021 als Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge den Vorstandsvorsitz beim FC Bayern übernommen. Kritisiert wird nach dem Aus in der Königsklasse und zuvor im DFB-Pokal der überraschende Trainerwechsel im März von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel, den der 53-Jährige gemeinsam mit Salihamidzic durchgesetzt hatte. 

Kahn selbst gab sich nach dem 1:1 im Viertelfinal-Rückspiel am Mittwoch gegen Manchester City kämpferisch. "Wir werden in der nächsten Saison wieder angreifen", kündigte er an. Den Trainerwechsel mitten in der entscheidenden Saisonphase hält er weiterhin für die absolut richtige Entscheidung. "Wir sind total überzeugt, dass wir mit Thomas Tuchel früher oder später wieder dort sind, wo wir alle hinwollen, nämlich ganz nach oben – auch in Europa", sagte der Vorstandsvorsitzende.

Kahn und Tuchel richten Fokus auf die deutsche Meisterschaft

Kahn und Tuchel richteten den Blick noch in der Nacht auf das einzige verbliebene Saisonziel." Jetzt gilt vor allem die Konzentration dem, was wir noch erreichen können, das ist die deutsche Meisterschaft", sagte Kahn.

Nach Ansicht von Fjörtoft steht Salihamidzic weniger im Fokus als Kahn. Der Sportvorstand werde als "Hoeneß' Mann" gesehen, was ihn vorerst zu retten scheine, schrieb der Norweger. Der 46-Jährige gilt als Vertrauter des früheren Vorstandsvorsitzenden und Ex-Präsidenten Uli Hoeneß.

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