Bayerns Triple-Helden: Party-Prinz und Pechvögel
AZ-Serie über die Triple-Helden des FC Bayern München: Reservebank oder Verletzungen - wie Anatoliy Tymoshchuk, Toni Kroos, Claudio Pizarro und Co die Saison prägten
München Es war die erfolgreichste Saison des FC Bayern. Doch für einige Profis war die Triple-Spielzeit nicht durchgängig ein Traum, für einen Kicker geriet sie zum Alptraum. Da halt nur elf Mann auflaufen dürfen, mussten einige Spitzenkräfte die Ersatzbank drücken – und, wenn der Trainer das Zeichen gab, auf Knopfdruck funktionieren. Ein Blick auf Edelreserve und Pechvögel:
Anatoliy Tymoshchuk: Sportreporter verabschieden Anatoly Tymoshtschuk mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Einerseits verstauchen sie sich nicht länger die Finger an der Schreibweise des Ukrainers, andererseits hat man wohl noch nie einen Ergänzungsspieler so wild jubeln sehen wie ihn. Als Weißbierduscher lag der Party-Prinz jedenfalls ganz vorne. Jetzt geht es zurück zu Zenit St. Petersburg.
Claudio Pizarro: 34 Jahre alt und immer noch für einen Rekord gut: Der erfolgreichste Torjäger aller bisherigen ausländischen Bundesligaspieler ist Claudio Pizarro schon seit längerem. Mittlerweile steht der Torzähler bei 166 – in 353 Spielen. Am 30. März kam heuer ein Rekord dazu: Beim 9:2 gegen HSV gelang ihm sozusagen der älteste Viererpack der Liga. Jetzt bekam er einen weiteren Ein-Jahres-Vertrag – das schönste Lächeln der Liga bleibt in München.
Daniel Van Buyten: Laut transfermarkt.de beträgt der Marktwert des 35-Jährigen nurmehr 1,5 Millionen Euro – doch für den FC Bayern war der Senior einiges mehr wert. 23 Mal lief er in der Innenverteidigung auf. Vor der Saison galt er eigentlich nur als Nummer vier in der Defensivzentrale, doch die Verletzung Holger Badstubers und Aussetzer von Jerome Boateng spülten Van Buyten wieder ins Team. Der Lohn: noch ein Jahr mehr.
Toni Kroos: Es sollte seine torreichste Saison werden: An Spieltag 15 hatte er schon sechs Treffer auf dem Konto. Bis Ende Februar stand er in jedem Spiel auf dem Platz, dann erwischte es ihn am Schleimbeutel, wenig später kam das Saison-Aus: Muskelbündelriss gegen Juventus Turin.
Holger Badstuber: Er schrieb das traurigste Bayern-Kapitel der Saison. Am 1. Dezember 2012 zog er sich gegen Dortmund einen Kreuzbandriss zu und musste die Saison abschreiben – schlimm genug. Doch während des Heilungsverlaufs riss das Band nochmal. Nun braucht er ein neues Kreuzband. Dennoch: Im Februar verlängerte er seinen Vertrag bis 2017. Und bei den Weißbierduschen war er schon wieder gut dabei.