Bayerns Tag der Absagen - erst Diego, dann Hleb
MÜNCHEN - Nach italienischen Medienberichten hat sich Juventus Turin mit dem Bremer Mittelfeldstar geeinigt - und auch der umworbene Barca-Reservist aus Weißrussland will nicht zurück in die Bundesliga. Was wird nun aus Franck Ribéry?
Das sah nicht gut aus, wie Franck Ribéry den Trainingsplatz verließ. Immer wieder hatte er sich an den Hals gegriffen, bis er das Training abbrach und sich auf den Weg zum Arzt machte: Probleme mit der Nackenmuskulatur, Einsatz in Cottbus fraglich. Ob er je nochmal in die Lausitz kommen wird, hängt nicht nur vom Liga-Verbleib von Energie ab, sondern auch von Cristiano Ronaldo, dem amtierenden Welt-Fußballer.
Über dessen Wechsel zu Real Madrid war zuletzt spekuliert worden. Gedankenspiele, die sich auf halb Europa auswirkten: Verlässt Ronaldo Manchester United, wäre dort Platz für Ribéry, und beim FC Bayern wäre Bedarf für den Noch-Bremer Diego und vielleicht auch für den Barcelona-Reservisten Alexander Hleb.
Doch nun kommt wohl alles anders. Laut „The Sun“ sagte Ronaldo: „Ich bin hier sehr glücklich und will bei Manchester bleiben." So müsste sich Ribéry anderweitig orientieren – falls er den FC Bayern wirklich verlassen wollte. Vielleicht gleich nach Madrid, wo Real-Präsidentschaftskandidat Perez unter Druck steht.
Derweil scheint sich der schon als sein Ersatz angedachte Diego mit Juventus Turin einig zu sein. Werder-Manager Klaus Allofs hielt sich zwar bedeckt („Es hat ein Treffen zwischen Juventus und Werder gegeben“), Bremens Geschäftsführer Manfred Müller war etwas mutiger: „Es müssen noch einige Dinge geklärt werden.“ Es geht wohl ums Geld. Die Ablösesumme liegt zwischen 25 und 30 Millionen Euro. Es ist von einem Fünfjahresvertrag die Rede, dotiert mit sechs Millionen Euro pro Jahr – netto. Und als hätten sich die Bayern-Wunschspieler abgesprochen, meldete sich auch noch Alexander Hleb aus Barcelona zu Wort: „Ich verschwende keinen Gedanken an einen Abschied.“ Stattdessen will der Weißrusse alles tun, um sich bei den Katalanen durchzusetzen: „Barca ist ein Weltklub.“ Der FC Bayern nicht?
Thomas Becker