Bayerns Rekordserie: "Das ist groß, groß, groß!"

Die Rekord-Bayern gewinnen 3:1 in Moskau und damit ihr zehntes Champions-League-Spiel in Serie. Trainer Pep Guardiola ist stolz – und Kapitän Philipp Lahm verletzt.
von  tbc/fbo
Beste Laune bei den Bayern in Moskaus Kältekammer nach dem gewonnenen CL-Spiel gegen ZSKA Moskau.
Beste Laune bei den Bayern in Moskaus Kältekammer nach dem gewonnenen CL-Spiel gegen ZSKA Moskau. © dpa

Die Rekord-Bayern gewinnen 3:1 in Moskau und damit ihr zehntes Champions-League-Spiel in Serie. Pep ist stolz – und Lahm verletzt.

Moskau - Erst mal die Zahlen: minus 7 Grad, 89 Prozent Luftfeuchtigkeit, Schneetreiben, eisiger Wind – da will man nicht Fußball spielen. Muss man als Profi aber, und so gingen die Bayern-Kicker raus in den Eisschrank Chimki Arena, schlugen ZSKA Moskau 3:1 und sprangen mit einem Rekord unter die warme Dusche: Als erster Klub hat der FC Bayern in der Königsklasse zehn Siege am Stück geschafft!

Damit haben sie die elf Jahre alte Bestmarke des FC Barcelona übertroffen. Der Ex-Barca-Kicker und -Trainer Pep Guardiola sagt: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Zehn Siege hintereinander in Europa zu schaffen, ist nicht einfach. Das ist groß, groß, groß.“

Einfach war es auch in Moskau nicht. Schon die Anreise hatte sich als beschwerlich erwiesen, und die Verhältnisse im Zweitligastadion im Nordwesten der Hauptstadt waren nicht gerade allerliebst. Sky-Experte Franz Beckenbauer meinte bedauernd: „Das ist alles andere als schön, da Fußball zu spielen. Es ist zwar kein Krautacker, aber doch weit entfernt vom Rasen der Allianz Arena. Das erklärt die vielen Fehler im Spielaufbau. Auf dem Boden war spielerisch nicht mehr drin.“

Arjen Robben, ein Freund der langen Unterhose, meint: „Es war sehr, sehr kalt. Passen ging noch, aber dribbeln gar nicht.“ Kollege Thomas Müller ist dagegen selbstkritisch: „Die Platzbedingungen waren schwieriger als die Kälte, deswegen konnten wir kein perfektes Spiel machen.“ Mario Götze meint lapidar: „Bei uns ist es auch manchmal kalt.“ Auch Guardiola hielt sich mit dem rutschigen Geläuf nicht lange auf: „Manchmal spielst du mit Sonne, manchmal mit Schnee, aber die Mannschaft hat einen sehr guten Charakter. Da spielen die äußeren Bedingungen keine Rolle. Unter diesen Voraussetzungen haben wir unglaublich gespielt."

Beiden Teams boten sich auf dem vom Schneefall gezeichneten Rasen zig Torchancen (Beckenbauer: „Es hätte auch 7:5 ausgehen können“), doch wie schon in Dortmund war Bayern die Mannschaft, die ihre Chancen konsequenter nutzte. Zunächst traf Robben („Ein Mittelstürmer-Tor“) nach präziser Vorarbeit von Müller und Toni Kroos (17.), später der „falsche Neuner“ Mario Götze nach feinem Solo (56.), bevor zwei Elfmeter (Honda, 62., und Müller, 65.) das 3:1 besiegelten. Angst schien bei Bayern niemand zu haben: Während Müller den Elfer verwandelte, plauderte Robben an der Seitenlinie entspannt mit seinem Trainer.

Lesen Sie hier: Die Stimmen zum Spiel

Nach dem Schlusspfiff drehte der „Man of the match“ jedoch auf. Über den Klubrekord sagte er: „Wir spielen nicht für die Rekorde, wir spielen für die Titel. Aber ich bin stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein. Das ist eine super Truppe.“ So sah das auch Manuel Neuer: „Der Rekord ist schön. Wir sind ja nicht hierhergekommen, um irgendein Spielchen zu machen.“

Der Satz dürfte auch für das letzte Gruppenspiel gegen Manchester City gelten. Am 10.Dezember reicht den Bayern ein Remis, um Platz eins zu halten. Dann ist sicher auch wieder Philipp Lahm dabei. Der Kapitän musste nach einer halben Stunde mit Oberschenkelverhärtung raus. Den nächsten Rekord wird er sich nicht entgehen lassen. Ganz sicher.

 

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