Bayerns Rekordmann Lewandowski testet neuen Schuh während Spiel

München/Bremen - Die Partie dieses Samstags lautete Werder Bremen gegen den FC Bayern, endet 3:1 für die Gäste. Das Spielchen des Nachmittags hieß aber auch: Robert Lewandowski gegen alle Widrigkeiten.
Der Weltfußballer bekam direkt in Minute eins von Werders Verteidiger Ömer Toprak im Zweikampf einen ab, schrie laut auf, blieb am Boden liegen und musste in der fünften Minute an der Seitenlinie sein rot unterlaufenes linkes Auge von den Betreuern behandeln lassen. Doch dadurch wurde der Mittelstürmer wohl nur gereizt.
Privatduell: Lewandowski gegen das Tor
Es entwickelte sich die spannende Jagd nach seinem 32. Saisontreffer. Und der wollte und wollte nicht fallen. Der 32-Jährige köpfte zunächst völlig frei an den Innenpfosten, ballerte danach bei einer Doppelchance an die Latte (54./58.). Insgesamt scheiterte Lewandowski drei Mal (ebenfalls in der 78. Minute) am Bremer Aluminium, das einen Magneten für den Ball eingebaut haben musste. Auch Werder-Torwart Jirí Pavlenka stand mehrmals im Weg und parierte prächtig.
Dann war die Kugel schließlich doch drin.Ein Abstauber zum 3:0, die Partie war endgültig gewonnen. Trainer Hansi Flick nahm den Polen aus der Partie, brachte für ihn in der 79. Minute Backup-Mittelstürmer Eric-Maxim Choupo-Moting. Selten genug, dass sich Lewandowski so widerstandslos und einwilligend auswechseln lässt. So konnte er sich gleich Gedanken machen, welchen Schuh er wohl im nächsten Spiel, dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio Rom am Mittwoch in der Allianz Arena (21 Uhr, Hinspiel 4:1) tragen möchte.
Lewandowski spielt in Nike und Puma
Denn: Lewandowski spielte in der ersten Halbzeit mit neonfarbenen Puma-Schuhen. Der Grund: Sein Schuhvertrag mit Sponsor Nike ist ausgelaufen. Momentan ist er auf der Suche, probiert nicht nur im Training andere Modelle aus. Also ging er als gelb-schwarzer „Puma“ ins Spiel, hatte das Modell „FUTURE Z 1.1 FG/AG“ (trägt auch PSG-Star Neymar) an den Füßen – und das Pech an den Stiefeln kleben. Also wechselte in der Pause zurück zu Nike. Funktionierte besser, drei Mal Aluminium, aber auch ein Tor. "Im Training hat er hat mal Puma an, mal Nike", bestätigte Bayern-Trainer Hansi Flick nach der Partie und sagte: "Vielleicht hat er in der Halbzeit gedacht, ich wechsle einfach mal wieder. Das ist seine Entscheidung. Ich habe es nur gesehen, weil die gelbe Farbe nicht mehr am Fuß war." Ungewöhnlich, so ein Ausrüster-Wechsel zur Halbzeit.
Mit seinem Tor zum 3:0 traf Lewandowski in dieser Saison-Rekord nun gegen 16 von 17 gegnerischen Teams und stellte damit einen Liga-Rekord ein. Das schafften zuvor nur er selbst (2019/20), Ailton (2003/04) und Gerd Müller (1966/67, 1969/70).
Apropos Gerd Müller, der Bomber der Nation: Mit seinen nun 268 Bundesliga-Toren holt Lewandowski in der ewigen Torschützen-Liste Klaus Fischer ein und hat nur noch den legendären Gerd Müller (365) vor sich. Zunächst aber will Bayerns Lebensversicherung die Marke von 40 Müller-Toren aus der Saison 1971/72 knacken, nach 25 Spieltagen hat er 32 Treffer auf dem Konto. Noch acht (in neun ausstehenden Partien) zum Ausgleich, noch neun zum neuen Rekord. In welchen Schuhen auch immer.