Bayerns Pechvogel Corentin Tolisso: Eine Verletzung, die zur Unzeit kommt

München - Mit schmerzverzerrtem Gesicht schlug Corentin Tolisso die Hände auf den Rasen der Allianz Arena. Das Heimspiel gegen Greuther Fürth (4:1) war für den Franzosen bereits nach 25 Minuten gelaufen. Unter Tränen und völlig aufgelöst verließ der 27-Jährige das Spielfeld.
Die Diagnose: Muskelfaserriss. Gleichbedeutend mit erneut mehreren Wochen Pause für den Mittelfeldspieler des FC Bayern– und der nächste Eintrag in seiner langen Krankenakte.
Viele Verletzungen: Tolisso verpasste schon 87 Spiele für den FC Bayern
Seit seinem Wechsel im Jahr 2017 verpasste der französische Weltmeister bereits 87 Spiele für den deutschen Rekordmeister. Unter anderem ein Kreuzbandriss 2018, unzählige Muskelverletzungen, ein Sehnenriss sowie eine Knöchel-OP bremsten Tolisso bereits aus. Auch mit dem Coronavirus machte er schon zwei Mal Bekanntschaft. Nun also die nächste Pause!
"Klar ist das Pech. Aber Gott sei Dank ist es nicht mehr. Wir haben erst befürchtet, dass es etwas noch Schlimmeres ist", sagte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nach dem Erfolg gegen Fürth. Dennoch: die Verletzung ist für den Franzosen in seiner aktuellen sportlichen Situation besonders bitter. Tolisso war durch die langwierige Verletzung von Leon Goretzka fest im Zentrum der Münchner neben Joshua Kimmich eingeplant. Für den Franzosen die Chance, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen.
Bei möglichem Tolisso-Abgang: Kommt Ryan Gravenberch?
Denn der Mittelfeldspieler, dessen Arbeitspapier noch bis zum Ende der Saison in München gültig ist, gilt weiter als Verkaufskandidat. Grundsätzlich soll der französische Nationalspieler selbst nicht abgeneigt sein, beim FC Bayern zu verlängern. Doch nach "Sport1"-Informationen geht die Tendenz bei den Bayern-Bossen wohl weiter eher in Richtung ablösefreier Abgang im Sommer – auch weil man sich wohl bereits nach Ersatz im Ausland umsieht.
Laut Medienberichten aus den Niederlanden machen die Münchner nun offenbar Jagd auf Mittelfeld-Juwel Ryan Gravenberch von Ajax Amsterdam. Für Tolisso, mit 41,5 Millionen Euro Ablöse damals der Rekord-Transfer der Bayern, könnte dies nun das Aus in München bedeuten – trotz des Leistungsaufschwungs in den vergangenen Monaten.
Der Weltmeister von 2018 hatte zuletzt endlich eine wichtigere Rolle unter Nagelsmann eingenommen und gezeigt, dass er ein guter Ersatz ist, wenn Stars wie Goretzka fehlen. In vier der letzten fünf Bundesliga-Spiele stand der Franzose in der Startelf, erzielte dabei seine ersten zwei Saisontore.
Nun ist der Aufwärtstrend erstmal gestoppt – zur Unzeit.