Bayerns Pärchen für Europa
Toni & Klose? Das war einmal. Jetzt sind im Sturm Gomez und Olic gesetzt. Mit ihnen kam die Wende – auch in der Champions League. Hier erklären die beiden, was sie sich fürs Achtelfinale wünschen
MÜNCHEN England? Spanien? Oder doch Italien? Das ist die Frage des Tages, des Freitages. Ab 12 Uhr wird in Nyon (live bei Eurosport, ntv und Sky) die Auslosung des Achtelfinals der Champions League vorgenommen. Sieben mögliche Gegner hat der FC Bayern, drei aus England, drei aus Spanien, einen aus Italien.
„Ich habe kein Wunschlos, aber auch keinen Angstgegner“, sagte Mario Gomez am Donnerstag, „wovor sollten wir Angst haben? Höchstens Respekt.“ Den hat er, der Sohn eines Spaniers – und zwar vor dem FC Barcelona. „Es muss nicht unbedingt Barca sein, die stehen von der Klasse doch etwas über allen anderen.“ Und Ivica Olic, sein Sturmpartner? „Es sind alles Top-Gegner, aber vielleicht ist der AC Florenz nicht so top wie die anderen“, meinte der Kroate. Er würde also gerne nach Italien. Wie Luca Toni.
Der hofft auf eine Mannschaft aus seiner Heimat – als neuen Arbeitgeber. Es kann aber auch Spanien oder England sein, Hauptsache Squadra Azzurra. Toni strebt ein Comeback im Nationalteam zur WM in Südafrika an. Der 32-Jährige bekräftigte erneut, den FC Bayern in der Winterpause verlassen zu wollen. Zwar gab es laut Tonis Berater Tullio Tinti Anfragen von Inter Mailand und AS Rom: „Doch Toni ist auch bereit, nach England oder Spanien zu gehen.“ Tja, in der Not.
Toni, und nur Toni – so hieß die einzige Spitze beim 0:4-Untergang am 8. April im Viertelfinal-Hinspiel in Barcelona. Miroslav Klose war damals verletzt. Und aktuell? Redet man bei Bayern nur noch vom Duo Gomez/Olic, den Toregaranten der vergangenen Wochen. Seit dem 1:0 gegen Haifa, dem Wendepunkt der Saison, traf einer der beiden immer. Das soll auch am Samstag beim Hinrundenabschluss gegen Hertha BSC (15.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) so sein – auch wenn eine mögliche Unterstützung durchs Comeback von Franck Ribéry wegen einer Nagelbettentzündung noch fraglich ist.
Gomez und Olic: gesucht und gefunden. „Beim HSV hatte ich mit Guerrero oder Petric vorne drin auch Spaß“, sagte Olic, „aber mit Mario läuft es noch besser. Er hat gezeigt, warum er in Stuttgart so viele Tore gemacht hat und warum die Bayern so viel Geld für ihn ausgegeben haben." Geschätzte 35 Millionen Euro.
Der Ibero-Schwabe Gomez sagte: „Wir sind zwei, die über die Dynamik, über die Athletik kommen. Wir reißen Lücken, jeder für den anderen. Das macht es schwierig für die Abwehrspieler.“ Olic' gute Laune „steckt an“, sagt Gomez, „er ist ein guter Typ. Plötzlich steht er neben dir und hechelt nur noch, in der nächsten Sekunde ist er aber 40 Meter weiter, ganz woanders.“
Gomez lächelt. Da hat sich ein Pärchen gefunden - auch für die großen Auftritte in Europa. Patrick Strasser