Bayerns Nullnummer gegen die alte Dame: „Ein bisschen Unglück“

Bayern trumpft in der Champions League gegen Juventus auf, verschenkt jedoch beim 0:0 wichtige Punkte. Trainer van Gaal lobt die Leistung in der ersten Halbzeit, ärgert sich aber über vergebene Chancen seines Teams.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Arjen Robben (l) wird durch Fabio Grosso von Juventus Turin gebremst.
dpa Arjen Robben (l) wird durch Fabio Grosso von Juventus Turin gebremst.

MÜNCHEN - Bayern trumpft in der Champions League gegen Juventus auf, verschenkt jedoch beim 0:0 wichtige Punkte. Trainer van Gaal lobt die Leistung in der ersten Halbzeit, ärgert sich aber über vergebene Chancen seines Teams.

Es lief nicht nur die 92. Minute, sondern auch ein perfekter Konter des FC Bayern: Ivica Olic war bereits jenseits der Mittellinie unterwegs in Richtung Juve-Keeper Gianluigi Buffon. Und was machte Schiri Howard Webb? Er pfiff einfach ab. Grund genug für Louis van Gaal zu brüllen und zu toben. Der vierte Mann an der Linie bekam den ganzen Frust des Bayern-Trainers über das 0:0 gegen Juventus Turin lautstark zu spüren. Später, beim Anblick der Bilder, musste sogar der gestrenge Herr van Gaal über sich schmunzeln. Aber er bleib dabei: „Es ist sehr einfach, da zu pfeifen. Auch denke ich, dass zwei Minuten gefehlt haben.“

Doch gefehlt hat dem FC Bayern gestern Abend nicht ein bisschen mehr Nachspielzeit, gefehlt hat schlicht und ergreifend ein Tor. „Wir haben noch nie in dieser Saison einen so guten FC Bayern gesehen wie in der ersten Halbzeit“, erklärte van Gaal nicht zu Unrecht, „wir haben vier hundertprozentige Torchancen kreiert – und da ist dann auch ein bisschen Unglück dabei.“ Seine lapidare Erkenntnis: „Wir müssen Tore machen, um zu gewinnen. Wenn wir so spielen, dann ist das eine Frage der Zeit. Wir waren nämlich sehr dominant.“

Wohl wahr. Chance um Chance spielten die Bayern heraus. Die erste hatte Thomas Müller. Herrlich freigespielt von Robben, verzog der 20-Jährige nur um Zentimeter (4.). Ähnlich knapp – nur drüber – war der geniale Lupfer von Franck Ribéry (20.), der zuvor gleich zwei Turiner wie Schulbuben hatte stehen lassen. „Eine Weltklasseaktion“, so Ex-Bayer Stefan Effenberg bei „Sky“. Danach war Müller zu uneigennützig, versuchte auf Robben zu passen (19.). Nur zwei Minuten später strich ein Kopfball von Klose über die Latte. Und der Nationalstürmer hatte dann gleich doppelt die Chance zur Führung (32./33.). Auch in der zweiten Halbzeit hätte er die Partie entscheiden können, doch in Minute 59 verstolperte Klose die größte Tormöglichkeit der Partie. Das Spiel der verpassten Chancen.

„34 Torschüsse, das ist enorm viel für ein Champions-League-Spiel“, stellte Bastian Schweinsteiger zunächst fest, fügte aber sofort an: „Man kann ein Spiel nur gewinnen, wenn man den Ball über die Linie kriegt. Das haben wir heute nicht geschafft. Wir haben das verfluchte Tor nicht gemacht.“ Auch der spät für Klose eingewechselte Mario Gomez klang ähnlich: „Es gibt so Tage, da gehen die Dinger nicht rein.“ Und Verteidiger Holger Badstuber gab den Fußball-Philosophen: „Manchmal gehen sie rein, manchmal eben nicht.“

Ist alles richtig, doch die einzig wahre Aussage zum Thema kam dann doch vom Cheftrainer höchstselbst. „Die erste Halbzeit war überragend, aber wir können nicht jede Woche sagen, wir hätten gewinnen können.“ Und die Sache mit der Standortbestimmung in Europa? „Wir stehen oben“, stellte van Gaal ganz nüchtern fest. Dass er dennoch gerne zwei Punkte mehr hätte, daraus machte er keinen Hehl.

jos, tbc

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.