Bayerns K-Faktor: Die Statistik zeigt, wie sehr Kimmich fehlt
München - Das Duell mit seinem Idol hat Joshua Kimmich noch nicht ganz abgeschrieben. Am 8. Dezember trifft der FC Bayern im abschließenden Gruppenspiel der Champions League auf den FC Barcelona - und dort sitzt seit Kurzem mit Xavi Hernández Kimmichs großes Vorbild auf der Trainerbank. Klar, dass Bayerns Mittelfeld-Star in dieser Partie mitwirken will.
Bayern sehnt Rückkehr von Joshua Kimmich herbei
Doch dafür muss Kimmich zunächst seine Corona-Infektion überstehen. Frühestens 14 Tage nach Symptombeginn könnte er sich freitesten, zeitlich ist das Barça-Spiel also noch realistisch für ihn.
Gut für Bayern - denn die Mannschaft sehnt Kimmichs Rückkehr herbei. "Es ist ärgerlich, dass er zuletzt gefehlt hat, dass er jetzt fehlt und dass er nächste Woche gegen Dortmund fehlt", sagte Trainer Julian Nagelsmann vor der Partie gegen Arminia Bielefeld an diesem Samstag (ab 18.30 Uhr live Uhr auf Sky und im AZ-Liveticker). Das sei "nicht schön - für ihn wie für uns. Josh ist sehr ehrgeizig, ich habe viel Kontakt mit ihm", ergänzte der Coach. Die Frage ist nun: Wer fängt den Kimmich-Verlust auf?
Gegen die Arminia werden Leon Goretzka und Corentin Tolisso im Zentrum beginnen, gegen den BVB am 4. Dezember ist aber auch Quarantäne-Rückkehrer Jamal Musiala eine Option. "Ich traue ihm das grundsätzlich zu", sagte Nagelsmann: "Er hatte auch gegen Augsburg zwei, drei herausragende Defensivaktionen."
So oder so: Einen Ersatz für Kimmich zu finden, wird schwer bis unmöglich. Das zeigt auch ein Blick in die Statistik. Wie der Datendienstleister Opta für die AZ ermittelte, wirkt sich Kimmichs Fehlen erheblich auf die Leistung und den Erfolg der Mannschaft aus. Und zwar negativ.
K-Faktor: Mit Kimmich läuft es besser
Seit Kimmichs Pflichtspieldebüt für Bayern im August 2015 verpasste der 26-Jährige 47 Partien, in denen die Münchner eine Siegquote von 64 Prozent erreichten und 2,3 Tore im Schnitt erzielten. Zum Vergleich: In den 279 Partien, in denen Kimmich auf dem Platz stand, lag die Siegquote bei 78 Prozent und die Torquote bei 2,8 Treffern pro Spiel.
Der K-Faktor. Mit Kimmich läuft es einfach deutlich besser. Weitere Zahlen belegen diese ohnehin unstrittige These. So erzielte Bayern mit Kimmich seit Saisonbeginn 2020/21 deutlich mehr Tore pro Spiel (3,2) als ohne ihn (2,3), erarbeitete sich mehr Großchancen (4,1 zu 2,8) und Torschüsse (18,9 zu 14,1).
Mehr Ballgewinne in der gegnerischen Zone
Bei den Gegentoren sind die Werte nah beieinander: Wenn Kimmich spielte, traf der Gegner 1,2 Mal pro Partie, ohne ihn genau ein Mal pro 90 Minuten. Aussagekräftiger ist eine andere Statistik, die Kimmichs Bedeutung unterstreicht.
So erobert Bayern den Ball mit Kimmich nicht nur öfter (61,3 Mal pro Spiel) als ohne ihn (58,3 Mal), die Münchner "klauen" die Bälle auch deutlich näher am gegnerischen Tor: Während mit Kimmich 14 Prozent der Balleroberungen im Angriffsdrittel passieren, sind es ohne ihn nur elf Prozent. Und man weiß ja, wie wichtig diese frühen Ballgewinne für den Nagelsmann-Fußball sind.
Kahn über Goretzka und Kimmich: "Sie tragen die DNA des FC Bayern in sich"
Es überrascht auch nicht, dass Kimmich (53 Prozent) hinter Goretzka (55 Prozent) die beste Quote an gewonnenen Zweikämpfen aufweist, was Bayerns Mittelfeldspieler angeht. Marcel Sabitzer (49 Prozent) und Tolisso (45 Prozent) folgen dahinter.
"Sie tragen die DNA des FC Bayern in sich", sagte Vorstandschef Oliver Kahn über Kimmich und Goretzka: "Wir sind froh, solche Spieler zu haben und mit ihnen in die Zukunft zu gehen." Bald stehen beide dann auch wieder gemeinsam auf dem Spielfeld.