Bayerns Haaland-Traum: Helmer würde lieber Lewandowski halten

München - Die Zahlen der beiden Weltklassestürmer sprechen für sich: Seit Erling Haaland (21) im Januar 2020 von RB Salzburg zu Borussia Dortmund wechselte, hat nur ein Angreifer in den fünf europäischen Topligen mehr Tore erzielt als der Norweger - Robert Lewandowski (33).
Der Pole vom FC Bayern knipste unglaubliche 77 Mal, dahinter folgt Haaland mit 63 Toren. Cristiano Ronaldo (61), Kylian Mbappé (55) und Lionel Messi (54) werden vom Bundesliga-Duo Lewy und Haaland locker abgehängt. Kein Wunder, dass der BVB-Stürmer inzwischen als logischer Nachfolger für Lewandowski gehandelt wird, wenn dessen Vertrag 2023 ausläuft. Könnte Haaland den Weltfußballer ersetzen?

Helmer: Darin ist Lewandowski noch besser als Haaland
"Haaland ist ein beeindruckender Stürmer, der sich seinen neuen Klub nächstes Jahr wohl aussuchen kann", sagt der frühere Bayern- und Dortmund-Profi Thomas Helmer im Gespräch mit der AZ: "Ich würde ihn aber noch nicht auf eine Stufe mit Mbappé oder Lewandowski stellen." Helmer erklärt: "Lewy etwa hat noch Vorteile im Kopfballspiel, er ist an den Kombinationen seiner Mannschaft stärker beteiligt."
Für den heutigen Sport1-Moderator ist die Sache klar: Lieber mit Lewy verlängern, als Haaland für sündhaft viel Geld verpflichten. "An Bayerns Stelle würde ich Lewandowski niemals abgeben, so lange er auf diesem Niveau spielt und fit ist", sagt Helmer: "Ich kann mir vorstellen, dass er seinen Vertrag bei Bayern noch mal verlängert."
Sollte dies passieren, wären die Haaland-Debatten ohnehin beendet. Daher wird das Frühjahr 2022 so spannend, denn der Dortmunder kann seinen Klub nächsten Sommer für die festgeschriebene Ablöse in Höhe von 75 bis 90 Millionen Euro verlassen. Haalands Vertrag läuft noch bis 2024.
Rummenigge glaubt nicht an Bundesliga-Verbleib von Haaland
Die entscheidende Frage lautet: Hat Bayern überhaupt eine Chance bei Haaland? Dessen Berater Mino Raiola soll in Verhandlungen mit dem FC Chelsea zuletzt 50 Millionen Euro Jahresgehalt für den Norweger gefordert haben. Die Blues holten statt Haaland Romelu Lukaku von Inter Mailand für 115 Millionen Euro und haben kaum noch Bedarf. Dennoch wird es andere Klubs - speziell in England - geben, die sich Haaland leisten können und wollen.
Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge glaubt deshalb an einen Abschied aus der Bundesliga. "Er ist neben vielen Bayern-München-Spielern zu einem absoluten Aushängeschild der Liga geworden. Aber die Zahlen, die kursieren, zeigen: Es ist schwierig, ihn in Deutschland zu halten", sagte Rummenigge der "Sport Bild": "Ich gehe davon aus, dass man Haaland in Zukunft im Ausland bestaunen wird." Und dass Bayerns Traum nicht in Erfüllung geht.