Bayerns freche Choreografie gegen Dortmund
Mit einer Fanblock-Choreografie erinnern die Fans des FC Bayern beim Spitzenspiel Borussia Dortmund ans Wembley-Finale. Für Jürgen Klopp und Co. steht jetzt gegen den SSC Neapel die Saison auf dem Spiel.
Dortmund - In Wunden wühlen ist an und für sich nicht die feine Art, aber im Fußball geht's halt gerne mal schroff zu, vor allem zwischen rivalsierenden Fans. Und so zielte die Choreografie der Auswärts-Fans des FC Bayern auf das Wembley-Trauma von Borussia Dortmund ab, den verpassten Champions-League-Titel, den man dem BVB vor der Nase weggeschnappt hatte.
"Immer noch auf der Suche?", stand da vorm Spiel in großen Lettern unter dem Gäste-Block, dahinter stilisiert der Pokal, der nun im Bayern-Museum steht. Eine Anspielung auf die vielbeachtete Choreo der BVB-Fans aus der vergangenen Saison, als sie einen Borussen durchs Fernglas blicken ließen, "auf den Spuren des verlorenen Henkelpotts".
Ja, es tat den Dortmundern höllisch weh, dieses 0:3, aber Zeit zum Jammern haben sie nicht. "Ich habe den Jungs gesagt, dass sie fünf Minuten depressiv sein dürfen, dann müssen wir aufs nächste Spiel schauen", sagte Trainer Jürgen Klopp.
Am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) geht's nämlich schon weiter, Schlag auf Schlag, in der Champions League muss gegen den SSC Neapel unbedingt ein Sieg her, sonst ist's vorbei, keine K.o.-Phase. Keine leichte Aufgabe, nach jetzt drei Pflichtspielpleiten in Folge, auch wenn Neapel mit zwei Pleiten in Folge anreist.
Die Abwehr, die Dortmund gegen Bayern quasi komplett ersetzen musste, und nun erneut umbauen muss, weil Notverpflichtung Manuel Friedrich in der Königsklasse nicht spielberechtigt ist, ist dabei gar nicht das Problem.
Es ist die Offensive, die trotz Bestbesetzung plötzlich stottert, nur ein Tor in drei Spielen zustande gebracht hat, trotz vieler Chancen. "Das Ergebnis ist mir egal, denn es wird dem Spielverlauf nicht gerecht", sagte Klopp, "wir hatten bis zum 0:1 die besseren Chancen, haben vieles richtig gemacht. Aber es hat nicht gereicht."
Jetzt muss er zusehen, dass es Dienstag reicht.