Bayerns Corona-Stars: Hoffen auf negative Nachrichten

Thomas Müller und Joshua Kimmich sind weiter Corona-positiv, der Einsatz der Bayern-Stars im Clásico bei Borussia Dortmund ist fraglich.
von  Patrick Strasser
Corona-positiv: Die Bayern-Stars Thomas Müller (hier im Bild) und Joshua Kimmich haben sich beide mit dem Virus infiziert, ob sie bis Samstag zum Klassiker in Dortmund fit sind, ist offen.
Corona-positiv: Die Bayern-Stars Thomas Müller (hier im Bild) und Joshua Kimmich haben sich beide mit dem Virus infiziert, ob sie bis Samstag zum Klassiker in Dortmund fit sind, ist offen. © imago/Pressefoto Ulmer

München - Für den deutschen Clásico am Samstag könnte bereits am Freitag eine kleine Vorentscheidung fallen. Denn dann werden sie zittern an der Säbener Straße und mit bangen Blicken darauf schauen, ob die PCR-Tests der Führungsspieler Joshua Kimmich und Thomas Müller positiv oder negativ ausfallen.

Nur, wenn sie Corona-frei sind und zuvor keinerlei Symptome zeigten, dürfen die Nationalspieler mit nach Dortmund fliegen. Aber macht ein Einsatz nach fünf Tagen Quarantäne und eingeschränkter sportlicher Betätigung in den eigenen vier Wänden dann überhaupt Sinn? Reicht ein Abschlusstraining für die Aufgabe beim BVB? Für ein Duell, bei dem man an die Leistungsgrenze gehen muss, weil es auch stets eine physisch intensive, hitzige Partie ist.

Nach überstandener Infektion stehen medizinische Checks an

"Ich will nicht auf die zwei verzichten", sagte Trainer Julian Nagelsmann nach dem 5:0 in der Champions League gegen Viktoria Pilsen, betonte dabei: "Aber es muss sinnvoll und gesundheitlich bedenkenlos sein." Nach jeder Corona-Infektion, egal mit welcher Variante, werden die Spieler an der Säbener Straße internistisch komplett durchgecheckt, ob nichts hängengeblieben ist.

So wurde man im Januar auf die Herzmuskelentzündung von Alphonso Davies aufmerksam. Der Linksverteidiger musste lange auf jeglichen Sport verzichten, konnte erst Anfang April sein Comeback feiern.

"Es geht ihnen gut", berichtete Sportvorstand Hasan Salihamidzic über das Corona-Duo Kimmich und Müller, "sie sind beide ganz gut drauf." Was Routinier Müller mit seinem Instagram-Post am Sonntag ("Das Triple, das Covid-Triple, ist bei mir eingekehrt. Dieses Mal hatte ich es nicht auf dem Schirm") bewiesen hatte. Doch bei jedem ist der Verlauf anders.

Zuvor hatten sich bereits Goretzka und Neuer Corona eingefangen

Insgesamt fünf Profis hat es bei den Bayern zuletzt erwischt, neben dem 16-jährigen Paul Wanner (bereits wieder im Lauftraining) auch Manuel Neuer und Leon Goretzka, die durch ihre erzwungene Quarantäne von der Nationalelf abreisen mussten und die beiden Nations-League-Partien gegen Ungarn und in England verpassten.

Der Unterschied zum engen Zeitplan von Kimmich und Müller: Letzte Woche konnten Neuer und Goretzka bereits drei Tage vor dem Leverkusen-Spiel (4:0) wieder ins Training einsteigen. "Ich fühle mich gut, es passt alles. Ich habe mich auch von der Luft her gut gefühlt", sagte Goretzka nach seinem Startelf-Einsatz über 72 Minuten gegen Pilsen und meinte: "Das ganze Corona-Thema mit der Welle, die da anscheinend kommt - das ist natürlich schon zermürbend. Jetzt bin ich gewappnet für Herbst und Winter, da sollte jetzt zumindest bei mir nichts mehr anbrennen."

Für Müller und Kimmich bleibt vor Dortmund nur wenig Zeit

Neuer berichtete von seinem kürzlichen Verlauf: "Ich hatte unterschwellig milde Symptome, ein bisschen Halskratzen und nasale Probleme. Das war nicht so eine Gefahr wie bei der ersten Infektion. Da hatte ich Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Fieber. Aber ich kann nur für mich sprechen, man kann es nicht verallgemeinern."

Auch Goretzka wies daraufhin, man könne die Infektionen "nicht miteinander vergleichen. Die Verläufe sind verschieden, in der Gesellschaft gibt es ja die wildesten Verläufe." Und Neuer ergänzte: "Das müssen die Mediziner und der Trainerstab entscheiden, was das Richtige für die beiden und die Mannschaft ist."

Eine Abwägung, ein Risiko. Knifflige Sache. Eine Infektion, fünf Tage Quarantäne, ein Training, ab in den Flieger, ein Anschwitzen und dann geht's zur Sache im Clásico. Doch Nagelsmann sprach schon vor dem Pilsen-Spiel im Zusammenhang mit Kimmich und Müller von "zwei Säulen", die ihm fehlen. Goretzka hat da schon eine Vorahnung, wie es kommen wird: "Bei den beiden würde ich ehrlich gesagt gar nichts ausschließen."

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