Bayerns Alaba wartet auf die große Zukunft

Der 19-Jährige gilt in Österreich als größtes Talent seiner Generation – Bei Bayern München muss er sich gedulden. Heynckes: „Alaba ist in ein oder zwei Jahren ein Top-Spieler“
von  dapd
Muss sich gedulden: Bayerns Alaba
Muss sich gedulden: Bayerns Alaba © sampics

Der 19-Jährige gilt in Österreich als größtes Talent seiner Generation – Bei Bayern München muss er sich gedulden. Heynckes: „Alaba ist in ein oder zwei Jahren ein Top-Spieler“

München - Vier Monate bevor er zum ersten Mal in der Bundesliga auflief, debütierte David Alaba schon im österreichischen Nationalteam – als 17-Jähriger, im Oktober 2009, in der WM-Qualifikation gegen Frankreich. In seiner Heimat gilt der heute 19-Jährige als größtes Talent seiner Generation. Bei Bayern München wird ihm eine große Zukunft vorhergesagt. Doch bislang muss sich das junge Juwel gedulden.

Im Starensemble des Fußball-Bundesligisten FC Bayern findet der Mittelfeldspieler derzeit nur selten Platz. Auf der Lieblingsposition des Linksfüßers spielt Franck Ribery eine überragende Saison. Alaba stand an den ersten zehn Bundesliga-Spieltagen erst einmal in der Startelf, Ribery neunmal. Daher muss Alaba für seinen Traum vom Stammplatz auch mal auf ungewohnten Positionen spielen. In seiner letzten Liga-Partie beim 1:2 gegen Hannover 96 wurde er in der 68. Minute für Außenverteidiger Rafinha eingewechselt – und schoss prompt den Anschlusstreffer. Der gebürtige Wiener wäre wohl in jeder anderen Bundesliga-Mannschaft gesetzt. Nur bei Bayern hängt er in der Warteschleife.

Heynckes: „Alaba ist in ein oder zwei Jahren ein Top-Spieler“

Ein ähnliches Schicksal teilen beim deutschen Rekordmeister auch Nils Petersen oder Danijel Pranjic. „Doch für David Alaba ist es noch schwieriger“, sagt Trainer Jupp Heynckes. Der 66-Jährige hält viel von dem Österreicher. Heynckes machte sich zu Saisonbeginn für seinen Verbleib in München stark. Nachdem Alaba von einem Leihgeschäft aus Hoffenheim zurückgekehrt war und die Kraichgauer über eine weitere Ausleihe verhandeln wollten, blockte Bayern ab. Auch jetzt zeigen die Münchener kein Interesse daran, Alaba in der Winterpause zu verleihen, um ihm mehr Spielpraxis zu ermöglichen. „Das ist ein Luxus, den wir uns nicht erlauben können“, sagt Heynckes. Er sieht in Alaba „in ein oder zwei Jahren einen Top-Spieler“ und betont, dass er eigentlich auch jetzt schon regelmäßig in der Startelf stehen könnte. „Nur funktioniert die Mannschaft nach vorne. In der Offensive sind fast alle Stamm-Nationalspieler.“

Eine schwierige Situation

Für Alaba ist es eine schwierige Situation. Zum einen will er mehr Spielminuten sammeln, um sein Talent voran zu bringen. Zum anderen könnte er sich in den nächsten Jahren bei einem der erfolgreichsten Klubs Europas einen Stammplatz erkämpfen. In Hoffenheim hatte er in der vergangenen Rückrunde bereits einen festen Platz in einer ambitionierten Bundesligamannschaft, spielte in sämtlichen 17 Partien und schoss zwei Tore. Daher dachte er anfangs mit Skepsis an eine Rückkehr zum FCB.

Nach den ersten Gesprächen mit Jupp Heynckes war für den Mittelfeldspieler aber klar, dass er bleibt: „Ich fühle mich in München sehr wohl und sehr gut aufgehoben.“ Zuletzt konnte er vor allem bei der österreichischen Nationalmannschaft sein Können beweisen. Trotz der verpassten Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine hat Alaba in der deutschen Gruppe A starke Auftritte abgeliefert. In Österreich gilt er nach 15 absolvierten Länderspielen bereits als Hoffnungsträger für die kommenden Jahre. Doch der 19-Jährige bleibt bescheiden: „Als junger Spieler habe ich noch massig Luft nach oben.“

 

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