Bayern: Zu Hilfe!

Die Diagnose bei Demichelis ist erschütternd: Augenhöhlen-, Jochbein- und Oberkieferbruch. Er fällt wochenlang aus, den Bayern gehen die Verteidiger aus. Die AZ weiß, wer nun nachrückt.
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Das auch noch! Beim Abtransport des schwer verletzten Martin Demichelis rutscht einer der Helfer aus, die Trage plumpst zu Boden.
GES/Augenklick Das auch noch! Beim Abtransport des schwer verletzten Martin Demichelis rutscht einer der Helfer aus, die Trage plumpst zu Boden.

Die Diagnose bei Demichelis ist erschütternd: Augenhöhlen-, Jochbein- und Oberkieferbruch. Er fällt wochenlang aus, den Bayern gehen die Verteidiger aus. Die AZ weiß, wer nun nachrückt.

MÜNCHEN Natürlich war es keine Absicht von Michael Ballack. Natürlich wollte der DFB-Kapitän seinem früheren Bayern-Mitspieler Martin Demichelis nicht das Knie ins Gesicht rammen. Und doch werden Demichelis – und auch die Bayern – noch lange zu leiden haben unter dieser unfreiwilligen Begegnung, die sich bei Argentiniens 1:0-Sieg gegen Deutschland in der Allianz Arena zugetragen hat.

Fast die gesamte rechte Gesichtshälfte des Innenverteidigers wurde bei diesem unheilvollen Zweikampf in der 67. Minute zertrümmert, Demichelis zog sich einen Augenhöhlen-, Jochbein- und Oberkieferbruch zu. Er wurde noch während des Spiels ins Krankenhaus eingeliefert und in der Nacht noch operiert.

Mindestens drei Wochen werde er ausfallen, erklärte Bayerns Mannschaftsarzt Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Das dürfte eine sehr optimistische Schätzung sein. Der Doc hat Demichelis gleich ein zweiwöchiges Trainingsverbot verordnet. Die Knochen müssen sich erst erholen, ehe Demichelis – mit einer schützenden Maske – wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. „Das tut uns sehr weh, das ist ein großer Rückschlag, Micho ist ein ganz wichtiger Spieler für uns“, sagte Philipp Lahm.

Tatsächlich war Demichelis quasi unersetzlich. Denn Trainer Louis van Gaal hat momentan in Holger Badstuber, den er lieber als Linksverteidiger spielen lassen würde, nur einen richtig gesunden Innenverteidiger im Kader.

Daniel van Buyten ist am Mittwoch nach seinem Muskelfaserriss wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, hat aber noch konditionelle Probleme. „Körperlich brauche ich noch ein paar Einheiten“, sagte er. Ob er am Samstag beim Spiel in Köln (15.30 Uhr) von Anfang an spielen kann, ist noch offen. Und Brasil-Verteidiger Breno? Den hat Bayern im Winter an Nürnberg ausgeliehen.

Zumindest für die Bank muss van Gaal in den kommenden Wochen wohl weitere Spieler aus Mehmet Scholls Drittligamannschaft zu den Profis befördern. Das hat ja mit Linksverteidiger Diego Contento (19) auch schon geklappt. Der trainiert allerdings seit Weihnachten mit den Profis; van Gaal kennt ihn längst und hat ihn zuletzt in seiner Not quasi zum Stammspieler befördert.

Die nächste Aushilfe wird ein Spieler sein, der auch für van Gaal bis jetzt eher ein Unbekannter war. Die AZ benennt die Kandidaten:

Christian Saba

Der Abwehrboss in Scholls Team ist längst kein Talent mehr. Der Ghanaer, der seit 1995 (mit Unterbrechungen) beim FC Bayern spielt, ist mittlerweile 31 Jahre alt. Den Durchbruch bei den Profis schaffte er nie. Zuletzt durfte er Ende der verkorksten Saison 2006/2007 im ersten Team mittrainieren – um Daniel van Buyten, der damals im Leistungstief steckte, Druck zu machen.

Björn Kopplin

Bei der U19-EM vor zwei Jahren holte er den Titel – als Ersatzspieler. Diesen Herbst führte er die U20 als Abwehrchef mit zwei Toren ins Viertelfinale. „Ich bin aber sehr skeptisch, ob das schon für die erste Mannschaft von Bayern reicht", meinte Jugendleiter Werner Kern damals.

Tom Schütz

Der gebürtige Bamberger (22) spielt schon seit 2005 beim FC Bayern. Eine Chance bei den Profis hat er bisher nie erhalten. Bei Mehmet Scholl ist er aber der Kapitän.

Filippo Cataldo

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