Bayern zerpflückt Viktoria Köln: Die Neuen gefallen sofort

München - Ein Heimspiel in Köln - das gibt es für den FC Bayern auch nicht alle Tage. Am Mittwochabend aber, beim 5:0-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Drittligist Viktoria Köln, fühlte es sich genauso an.
Ein Großteil der 50.000 Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion, in dem sonst der 1. FC Köln spielt, war besetzt von Bayern-Fans. Die Münchner bekamen sogar die Südkurve zugeteilt, dort sangen sie ihre Lieder und trieben das Team an - wie dahoam in der Arena.
Das galt auch für den Spielverlauf. Gegen tapfer kämpfende Kölner setzte sich Bayern am Ende ungefährdet durch, die Neuzugänge Ryan Gravenberch (35.), Mathys Tel (45.+1), Sadio Mané (53.) sowie Jamal Musiala (67.) und Rückkehrer Leon Goretzka (82.) erzielten die Tore.
Rückkehrer Goretzka: "Es war keine einfache Zeit für mich"
Nach zwei enttäuschenden Saisons, in denen jeweils in der 2. Runde Schluss war, will Bayern diesmal unbedingt wieder ins Finale nach Berlin. Der Anfang ist gemacht.
"Es war keine einfache Zeit für mich", sagte Torschütze und Comebacker Goretzka: "Wir haben eine tolle Chemie im Team. Jeder freut sich für den anderen. Wir wollen es dem Trainer so schwer wie möglich machen, die richtige Aufstellung zu finden."
Viktoria Köln hatte am Wochenende noch 1:1 gegen den TSV 1860 gespielt - gegen Bayern war nichts zu holen. Die Münchner, die erst am Mittag im Privatflieger anreisten, lösten ihre Aufgabe souverän. "Es hat nichts damit zu tun, dass wir weniger respektvoll dem Gegner gegenüber sind, weil er in der 3. Liga spielt", hatte Nagelsmann gesagt: "Wir haben jetzt drei Auswärtsreisen in Folge. Es geht darum, auch im Hinblick auf das nächste halbe Jahr, möglichst die Übernachtungen zu reduzieren."
Viktoria Köln hält dank Keeper Voll zunächst die Null
Nachvollziehbar. Der Kurztrip wirkte sich jedenfalls nicht negativ auf die Leistung der Mannschaft aus. Nagelsmann wechselte im Vergleich zum Gladbach-Spiel in der Liga (1:1) sieben Mal durch. Sven Ulreich, Noussair Mazraoui, Matthijs de Ligt, Josip Stanisic, Gravenberch, Serge Gnabry und Tel erhielten eine Chance von Beginn an. "Wir brauchen alle in den nächsten Wochen bei 100 Prozent", erklärte der Coach. Erfreulich aus Bayern-Sicht: Goretzka traf bei seinem Comeback nach Knie-OP.
Nach einer Viertelstunde Abtasten hatte Bayern durch Youngster Tel und Thomas Müller gute Möglichkeiten zur Führung, Keeper Voll parierte jeweils glänzend. Viktoria hielt wirklich sehr passabel mit, mehr als ein Abseitstor (20.) sprang aber nicht heraus. Bayern probierte es lange Zeit ohne Erfolg aus der Distanz. Dann traf Gravenberch überlegt mit links ins linke Eck zur Führung. Kurz vor dem Halbzeitpfiff legte Tel das 2:0 nach - nach überragendem Antritt. Der 17-jährige Stürmer hinterließ einen starken Eindruck.
In der zweiten Halbzeit sorgten Mané, Musiala und Goretzka für den Endstand. Weil die Neuen gefallen, wird es vor Ende der Wechselperiode diesen Donnerstag übrigens keine Transfers mehr geben. "Nein, es ist alles gemacht, und ich glaube, auch gut gemacht", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. Jetzt gilt: Attacke in allen drei Wettbewerben - egal ob auswärts oder bei Heimspielen.
