Bayern-Youngster im AZ-Check: Frechheit siegt!

Sportvorstand Matthias Sammer fordert bei den jungen Spielern den Wow-Effekt – und lobt Weiser: „Es hat Klick gemacht.“ Die Bayern-Youngster im AZ-Check.
Patrick Strasser |
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Darf sich im Trainingslager hechten: Bayerns Viert-Keeper Leopold Zingerle.
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Ribéry-Ersatz: Der 18-jährige Sinan Kurt, sein Vertrag läuft bis 2018.
firo/Augenklick 3 Ribéry-Ersatz: Der 18-jährige Sinan Kurt, sein Vertrag läuft bis 2018.
„Es hat bei ihm Klick gemacht!“ Sportvorstand Matthias Sammer über Mitchell Weiser.
firo/Augenklick 3 „Es hat bei ihm Klick gemacht!“ Sportvorstand Matthias Sammer über Mitchell Weiser.

Doha - Schon wieder frei? Pep Guardiola gibt sich großzügig in Doha. Nach dem 4:1 im ersten Test 2015 gegen die „Katar Stars“ setzte der Bayern-Trainer für Mittwochmittag ein lockeres Auslauftraining an, der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Auch am Donnerstag können es die Profis ruhig angehen lassen, trainiert wird erst um 16 Uhr.

Freiwillige Schichten sowie Besuche bei den Physiotherapeuten sind willkommen. Für die jungen Spieler im 26-Mann-Kader von Doha ist es dennoch eine harte Zeit: trainieren, mithalten, lernen, beobachten. Hier trennt sich auf diesem Niveau die Spreu vom Weizen, hier kann Guardiola erkennen, wer wirklich für den Ernstfall – einen Profieinsatz – gewappnet ist. Dazu gehört auch Nachhilfe für den Kopf.

„Wir haben mit unseren jungen Spielern kürzlich gesprochen“, erklärte Sportvorstand Matthias Sammer, „sie ziehen super mit, sind sehr gut integriert. Aber das reicht nicht, um sich durchzusetzen. Du musst deine Chance sofort nutzen, Eindruck zu hinterlassen.“ Aber wie? Sammer mit lauter Stimme: „Mir fehlt die eine Aktion, wo man sagt: Wow! Ob sportlich oder emotional. Du musst eine gewisse Frechheit haben – mal im Zweikampf, mal im Kreisspiel.“

Die Intention war klar: Nach dem internen folgte nun der Weckruf über die Medien. Wer adressiert war? Die AZ bringt eine Übersicht über den Form- und Entwicklungsstand der Bayern-Talente, die in Doha dabei sind. Ausgenommen ist Gianluca Gaudino, obwohl erst 18 Jahre alt. Der Sohn von Ex-Profi Maurizio debütierte im August mit 17 und zählt längst regelmäßig zum 18er Kader. Guardiola hält große Stücke auf den defensiven Mittelfeldspieler und sieht ihn nicht als einen der ganz Jungen – was Auszeichnung genug ist.

Lesen Sie auch: Nach einem halben Jahr: Riberys langer Bart ist ab

Mitchell Weiser (20): Vor zweieinhalb Jahren kam er als großes Talent vom 1. FC Köln zu Bayern, konnte sich nie durchsetzen. Der rechte Außenbahnspieler galt als gescheitert, sollte wie zur Rückrunde 2013/14 (damals an Kaiserslautern) erneut ausgeliehen werden. Die Idee wurde verworfen. Sammer: „Wir erkennen bei ihm eine Wandlung seit einem halben Jahr: Es hat Klick gemacht.“ Im Katar-Test erzielte er beim 4:1 die ersten beiden Treffer. „Im ersten Training nach meiner Verletzung im Juli hat es direkt ‘Boom‘ gemacht. Ich bin jetzt soweit“, erklärte Weiser und gestand: „Ich habe mich hinterfragt, ob ich alles mit 100 Prozent gemacht habe. Es waren nur 80.“ Ob er denn auch, wie von Sammer gefordert, frecher geworden sei? „Auf einer Skala von eins bis zehn würde ich sagen: zehn.“ Er kämpft um einen neuen Vertrag, der bisherige endet am 30. Juni.

Sinan Kurt (18): Für 1,1 Millionen Euro Ablöse verpflichtete Bayern im Sommer das Gladbacher Talent, einen linken Flügelstürmer. Bisher kam er nur in der A-Junioren-Bundesliga und in der „Uefa Youth League“ zum Einsatz, war bei den Profis gegen Ende der Hinrunde zwei Mal im Kader. Sammer: „Er hatte ein bisschen das Problem, dass ihm jeder gesagt hat, dass er ein super Spieler ist. Ein paar Dinge muss er noch lernen.“ Experten sagen Kurt das Talent von Ribéry nach.

Leopold Zingerle (20): Der vierte Torwart hat es schwer. Gut für ihn: Das Training mit Welttorhüter Manuel Neuer und der Nummer zwei, Pepe Reina, sowie mit Tom Starke macht ihn besser. Langfristig gesehen hat Zingerle aber wohl kaum Chancen und muss sich, wie letzten Sommer Lukas Raeder, einen neuen Verein suchen, sein Vertrag läuft aus.

Michael Eberwein (18), Marco Hingerl (18): Die beiden U19-Talente, der eine Stürmer, der andere ein zentraler Mittelfeldspieler, sind zum Lernen in Doha. Auf Schul-Exkursion. Mal sehen, ob sie an der Säbener Straße auch mal am Profi-Training teilnehmen dürfen.

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