Bayern vs. Barcelona: Immer locker bleiben!

Beim FC Bayern dreht sich nach dem Pokalsieg über Wolfsburg alles um den FC Barcelona. Ribéry sagt: "Wir sind auf einem Niveau." Um Barca zu schlagen, muss man jedoch nicht nur Lionel Messi stoppen.
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München - Bis auf den letzten Platz gefüllt? Pah! Klappstühle hätte der FC Bayern gebraucht, in Dutzendware. Media Day hieß gestern das Stichwort – am Tag nach dem 6:1-Halbfinalsieg im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg drehte sich an der Säbener Straße schon wieder alles um den FC Barcelona, Halbfinal-Gegner in der Champions League am 23. April und 1. Mai.

Der FC Bayern hatte Journalisten aus Spanien und Deutschland in den fensterlosen Presseraum geladen. Und da saßen und standen sie nun, Schulter an Schulter, knapp 70 Menschen und fragten nacheinander Matthias Sammer, Javi Martínez, Franck Ribéry und Jupp Heynckes stundenlang über Barca aus.

Sportvorstand Sammer gab sich dabei in seinem blau-weiß karierten Hemd und blauem Sakko sehr staatsmännisch, sprach getragen und freundlich vom kommenden Gegner. "Barcelona war in der Zeit, in der ich beim DFB gearbeitet habe, in vielen Sequenzen Vorbild und ist es nach wie vor – aber wir sind immer besser geworden", sagte Sammer und kniff dabei die Augen zusammen, als ob er etwas in der Ferne suchen würde.

Barcelona – das war eben zuletzt stets die Benchmark, das "Nonplusultra", wie Heynckes es nennt. Ein Modell, dem nach nachstrebte. Die Katalanen sind ein recht eigenwilliges Völkchen, den Bayern gar nicht unähnlich. Die Vereinsphilosophie, viele Spieler aus der eigenen Jugend mit ein paar Stars zu kombinieren, haben sie bei Bayern auch.

"Man kann sich an dieser Idee orientieren, muss aber immer seinen eigenen Weg finden", sagte Sammer. Und Bayerns Weg soll diese Saison über Barcelona, über den 1. Mai hinaus führen, nach Wembley. "Wir möchten nach London fahren", sagte Martínez, auf Deutsch. "Wir wissen, dass es kompliziert ist und welch große Mannschaft Barcelona ist, welche Erfolge es gefeiert hat. Man darf ihnen keine Zeit zum Denken geben, sonst fängt man sich Gegentore."

Aber, das habe er persönlich von den Barca-Größen Xavi und David Villa erfahren: "Ich weiß, dass sie lieber ein anderes Los gehabt hätten. Und ich denke, wir werden auf Augenhöhe sein." Ähnlich sah es auch Franck Ribéry, der immer wieder mit dem Dolmetscher scherzte. "Diese Saison haben wir eine große Chance. Aber wir müssen locker bleiben, dürfen uns keinen Stress machen, keine Angst haben."

Er war 2009 dabei, als Barcelona den FC Bayern 4:0 schlug. "Damals war Barcelona sehr viel besser als wir. Aber wir haben jetzt eine neue Mannschaft, wir können sie schlagen. Wir sind jetzt viel weiter, viel stärker. Jetzt haben wir das gleiche Niveau."

"Barcelonas Spiel fasziniert mich", sagte Trainer Jupp Heynckes, der keinen Favoriten sieht: "Es wird eine große Herausforderung, ein Kräftemessen zwischen zwei Mannschaften, die auf einem ganz hohen Niveau spielen." Seine Mannschaft habe zuletzt "demonstriert, dass wir eine Macht sind, dass wir eine große Mannschaft sind".

Mit einem kleinen aber feinen Unterschied: Barcelona hat Lionel Messi. Um ihn zu beschreiben, brauchte Heynckes nur ein Wort: "Ein Phänomen!" Messi gehöre der Kategorie Zidane, Maradona, Cruyff, Pele an. Seine Torausbeute, vergangene Saison 50 Treffer: "Das ist außerirdisch!" So sieht’s auch Martínez: "Ganz einfach: Er ist der Beste der Welt, vielleicht sogar der Beste aller Zeiten."

Sammer dagegen hob noch andere Spieler hervor: "Messi ist ein Genius, Barcelona lebt stark von ihm, aber nicht allein. Xavi hat gesagt: Er macht Weltfußballer – so schlecht scheint er also nicht zu sein. Und Iniesta ist ein unglaublich intelligenter Fußballer. Ich finde es bemerkenswert, wie bescheiden sie sind, fast demütig, dem Klub dienend."

Und dann gebe es da noch den "Leader", Carlés Puyol. "Er ist fußballerisch nicht der Glanzvollste, aber er hat immer für die Ordnung gesorgt." Gegen Bayern fällt der Kapitän und Abwehrchef aber verletzt aus. Die große Chance?

 

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