Bayern vor der Königsklasse: "Müssen uns den Arsch aufreißen"

Zwei Spiele ohne Tor, Arjen Robben im Krankenstand und Franck Ribery gesperrt: Ausgerechnet ohne die beste Flügelzange Europas soll die schwächelnde Offensivabteilung von Fußball-Meister FC Bayern zum Auftakt der Champions League gegen AS Rom wieder zu alter Stärke finden.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
So knapp dran am Pokal, aber doch unerreicht: Bastian Schweinsteiger nach dem verlorenen Finale in Madrid.
GES/Augenklick So knapp dran am Pokal, aber doch unerreicht: Bastian Schweinsteiger nach dem verlorenen Finale in Madrid.

MÜNCHEN - Zwei Spiele ohne Tor, Arjen Robben im Krankenstand und Franck Ribery gesperrt: Ausgerechnet ohne die beste Flügelzange Europas soll die schwächelnde Offensivabteilung von Fußball-Meister FC Bayern zum Auftakt der Champions League gegen AS Rom wieder zu alter Stärke finden.

„Wir müssen uns einfach den Arsch aufreißen“, fordert Nationalspieler Holger Badstuber vor dem Start in die Königsklasse (Mittwoch 20.45 Uhr/Sky und Sat.1 live) , die die Bayern nach der Final-Pleite im Mai nun gewinnen wollen. Badstubers Worte sollten besonders den Bayern-Stürmern in den Ohren klingen. Die hatten sich zuletzt durchweg matt präsentiert. Und so wünschte sich Thomas Müller am Montag zu seinem 21. Geburtstag auch, „dass wir mal wieder ein Tor schießen“.

Der Nationalspieler zeichnete für das einzige Stürmertor der Bayern in drei Bundesliga-Spielen verantwortlich. Er schoss es am 20. August gegen den VfL Wolfsburg, vor dreieinhalb Wochen. „Wir müssen uns vor dem Tor verbessern“, meint Karl-Heinz Rummenigge deshalb mit Blick auf das Rom-Spiel.

Denn, das weiß der Vorstandschef, „es ist wichtig, dass wir einen guten Start in die Champions League hinlegen“. Die Münchner wollen nicht wieder so lange zittern wie in der Vorsaison und gegen die Roma, den Schweizer Meister FC Basel und den rumänischen Champion CFR Cluj „eine so spannende Gruppenphase wie im letzten Jahr vermeiden“ (Müller). Doch die Bayern wirken seltsam müde, dazu unkonzentriert. Vor allem ihre Angreifer Müller, Olic, Klose und Gomez.

"Es gibt keine logische Erklärung dafür“, sagt Müller über den Chancenwucher – und liefert dennoch eine: „Wir hatten keine optimale Vorbereitung.“ Deshalb schleppen sich viele Spieler mehr über den Rasen als dass sie sprinten. Zu der Müdigkeit der Beine kommt ein von der WM ausgelaugter Geist – auch bei Müller. „Ich habe nicht immer gut gespielt“, gibt er zu, „aber erst wenn ich richtig katastrophal spielen würde, wäre es sinnvoll, den Trainer zu bitten, dass er mich draußen lässt. Doch soweit war es noch nie. Bei keinem von uns.“ Daher sei es jetzt oberste Bayern-Pflicht, „ruhig zu bleiben“.

Zumal mit Rom ein Gegner kommt, der noch größere Probleme hat, wie beim 1:5 in Cagliari deutlich wurde. „Die Abwehr bröckelt, der Sturm ist harmlos: ein totales Desaster“, beschreibt die Tageszeitung Il Messaggero den Zustand des italienischen Vizemeisters. „Roma ist ein großer Name und eine gute Mannschaft, die taktisch stark ist und gute Einzelspieler hat. Wir müssen besser sein als gegen Bremen“, betont jedoch Philipp Lahm.

Schließlich wollen die Bayern in der Champions League durchstarten – bis ins Finale am 28. Mai in London. `Ich glaube, dass der Klub demnächst die Champions League gewinnen wird. Wieso nicht in dieser Saison?", sagt Ribery. Zum Auftakt fehlt er noch ein letztes Mal wegen der Roten Karte aus dem Halbfinale in der Vorsaison gegen Olympique Lyon. „Ich bin sehr enttäuscht, doch ich glaube, dass wir gewinnen werden“, sagt er.

Ribery darf sich mit der Aussicht trösten, am Samstag gegen den 1. FC Köln wieder dabei zu sein – Robben dagegen fehlt wohl noch bis zum Jahresende. Nun gab der „Fußballer des Jahres“ Einblicke in sein Seelenleben; und dort sieht es düster aus. „Es tut jedes Mal unheimlich weh“, sagte er über den Moment, wenn er auf der Tribüne Platz nehmen muss. Der lädierte Oberschenkel schmerze zwar nicht mehr, aber wann er wieder wird spielen können, weiß er selbst noch nicht. „Klar ist aber, dass es noch eine Weile dauern wird.“

Keine guten Nachrichten für die Bayern. Ohne Robben und Ribery – reicht das gegen Roma? „Wir haben ihren Ausfall schon öfter kompensiert“, sagt Badstuber. Wie das geht, hat er ja schon verraten: Siehe oben. (SID)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.