Bayern vor dem Hamburg-Spiel: An der Kreuzung

MÜNCHEN - Der Dusel-Sieg gegen Cluj ist bereits abgehakt. Richtungweisend für den FC Bayern ist die Partie am Freitag. Trainer van Gaal tönt schon: „Wenn wir in Hamburg gewinnen, sind wir zurück“.
Louis van Gaal hatte mal wieder ein neues Wort kreiert. Da lässt der Bayern-Coach nicht nach, diese Quelle versiegt nicht. „In dieser Saison haben wir noch nicht so viel geduselt, aber vielleicht war das auch der Umdrehpunkt im Glück", meinte der Holländer nach dem glücklich 3:2 gegen CFR Cluj.
Damit war die Champions-League-Partie aber auch schon abgehakt. Alle Konzentration gilt dem Spiel am Freitag (20.30 Uhr, Liveticker bei abendzeitung.de) beim Hamburger SV. Van Gaal gab die Losung für diese Partie vor: „Wenn wir in Hamburg gewinnen, sind wir zurück." Die Bayern an der Kreuzung. In Hamburg. Der Umdrehpunkt im Glück liegt seit ein paar Tagen hinter den Bayern, doch nun soll der Wendepunkt der Hinrunde erzwungen werden.
„Mit dem zwei letzten Spielen gegen Hannover und Cluj kann man sehr zufrieden sein, wenn man den Kader betrachtet. Aber es ist nun für uns extrem wichtig, dass wir jetzt in Hamburg nicht verlieren, sondern möglichst gewinnen. Das Spiel muss man gewinnen", sagte Präsident Uli Hoeneß, „wenn wir verlieren, wird es immer schwieriger, Meister zu werden." Klar, die Fakten lügen nicht: Eine vierte Niederlage am Freitag und man hätte nach nur neun Spieltagen bereits so viele Pleiten wie in der gesamten letzten Saison. Wäre die Titelverteidigung nach dann möglicherweise wieder 13 Punkten Rückstand auf Dortmund und Mainz nur noch eine Illusion?
„Der HSV ist eine sehr gute Mannschaft, gehört zu den Top fünf der Liga", sagte Bastian Schweinsteiger am Mittwoch, „wenn du in Hamburg gewinnst, ist das ein Zeichen – und das haben wir schon lange nicht mehr geschafft (in den letzten drei Spielen nicht (d.Red.). Eine Niederlage wäre ein herber Rückschlag." Vor allem mit Blick auf das kommende Programm – denn Hamburg dürfte der härteste Prüfstein sein.
Nach dem Spiel beim HSV geht der Drei-Tage-Rhythmus zwar weiter, doch die Qualität der Gegner nimmt kontinuierlich ab. Werder Bremen zu Hause im Pokal (nächsten Dienstag), danach kommt Freiburg (29.10.). Es folgt das Rückspiel in Cluj (3.11.) im Wettbewerb Champions League, in dem es nur bei drei Niederlagen noch mal eng werden könnte. Die weiteren Gegner in der Liga danach: Gladbach und Nürnberg. Ideal für eine Aufholjagd wie 2009. Damals gelangen neun Siege in Serie.
Sich stark reden, vielleicht stärker als man ist, das ist das Motto derzeit beim FC Bayern. „Der Glaube ist zurück, dass wir die Stärke haben, trotz der Ausfälle die Spiele zu gewinnen", sagte Mario Gomez, mit seinen Treffern aktuelles Symbol des Aufschwungs. Und das Mia-san-mia ist ohnehin zurückgekehrt, siehe Hamit Altintop: „Wir können in Hamburg ein Zeichen setzen und sagen: Wir sind wieder da!"
Patrick Strasser