Bayern und Real: Noch 59 Tage Poker um Ribéry?

Nach Ribérys Ansage, den FC Bayern verlassen zu wollen, drohen noch zwei Monate „Monopoly“. Denn die Transferliste schließt erst Ende August. Hier lesen Sie, was die einzelnen Akteure so antreibt
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Isch will weg - doch er darf nicht. Bayern pocht darauf, dass Ribéry diese Saison in München bleibt.
abendzeitung Isch will weg - doch er darf nicht. Bayern pocht darauf, dass Ribéry diese Saison in München bleibt.

MÜNCHEN - Nach Ribérys Ansage, den FC Bayern verlassen zu wollen, drohen noch zwei Monate „Monopoly“. Denn die Transferliste schließt erst Ende August. Hier lesen Sie, was die einzelnen Akteure so antreibt

Seine engsten Spezl hat Franck Ribéry immer gerne um sich. Wie praktisch für ihn, dass sich Daniel van Buyten in der ersten Trainingswoche eine Erkältung eingefangen hat und Ribéry nun nicht alleine sein muss. So verfolgten die beiden am Freitagvormittag das Training der Profis von der schattigen Dachterrasse des Profihauses aus. Ribérys Füße waren beide dick bandagiert, eine Blase hatte ihn am Donnerstag gezwungen, die Übungseinheit vorzeitig abzubrechen.

Währenddessen wartet in Madrid ein anderer Kumpel sehnsüchtig auf Ribéry: Stürmer Karim Benzema. Erst diese Woche wurde der Transfer seines französischen Nationalelfkollegen von Lyon zu Real perfekt gemacht. Nun hofft Benzema, der wie Ribéry zum Islam konvertierte, auf ein baldiges Wiedersehen: „Ribéry ist ein sehr guter Freund von mir ist und es würde mir gefallen, mit ihm zusammen zu spielen.“ Das ist auch Ribérys Wunsch: „Ich will weg. „Es ist entschieden, ich will gehen. Es wird Real oder nichts“, hatte der 26-Jährige gesagt.

Die Bayern-Bosse aber bleiben hart. Und stur. Doch wie geht es nun weiter? Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Poker um Ribéry.

WIE REAGIERT BAYERN?

Nach außen verkaufen sie Gelassenheit – nichts anderes bleibt ihnen übrig. Wie schwierig die Causa Ribéry ist, verriet Hoeneß schon vor Wochen: „Unser Ziel ist es, Franck mit aller Macht zu halten. Das wird ein brutaler Kampf." Eine interne Strafe für den öffentlichen Fluchtversuch gibt es nicht.

GAB ES EIN GESPRÄCH?

Ja, mit Ribéry. Und das obwohl immer noch kein offizielles Angebot von Real kam, nur eine Anfrage. „Wir haben Franck klar und deutlich gesagt, dass wir auf ihn bauen und ein Verkauf nicht zu Debatte steht“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger der AZ.

WER STEUERT RIBERY?

Ribérys Berater Alain Migliaccio, der auch mit Reals neuem Vorstandsflüsterer Zindedine Zidane zusammenarbeitet, forciert einen Wechsel, bekräftigte kürzlich gegenüber dem spanischen Radio-Sender RAC 1: „Ribéry bevorzugt es, bei Real zu spielen anstelle von Barcelona.“ Klar: Bei einem Millionen-schweren Wechsel macht er kräftig Kasse.

WAS MACHT VAN GAAL?

Der neue Coach reagierte zurückhaltend auf Nachfragen zu Ribéry, vermied Lobpreisungen und Unverzichtbarkeitserklärungen. Zwar betonte der 57-Jährige, dass „ich als Trainer immer die besten Spieler behalten will“, meinte aber auch, dass jeder Spieler durch sein Umfeld beeinflusst wird. Ein deutlicher Wink.

WAS SAGT DER FAN?

Hans Gehrlein vom Fanklub „13 Höslwanger“: „Es wäre jammerschade, wenn Franck geht. So viele Weltklassespieler haben wir nicht. Aber wenn einer weg will und mit dem Herzen nicht mehr dabei ist, soll er eben gehen. Der Verein ist immer wichtiger.“

GAB ES ÄHNLICHE FÄLLE?

Als der englische Nationalspieler Owen Hargreaves nach der WM 2006 trotz Vertrag unbedingt zu Manchester United wollte, verweigerte man ihm über ein Jahr die Freigabe. Bayern statuierte ein Exempel. Erst 2007 ließ man ihn für 25 Millionen Euro Ablöse gehen.

WIE LANGE WIRD GEPOKERT?

Möglicherweise bis Transferschluss am 31. August, also noch 59 Tage. „Nein“, sagt Nerlinger, „das Thema wird sich bald erledigen. Franck bleibt beim FC Bayern. Punkt. Und wenn er es eingesehen hat, wird er Gas geben und seine gute Laune kommt dann von ganz alleine.“ Letzte Ausfahrt: Real bietet doch Unsummen. Hoeneß dazu: „Nur wenn jemand ganz verrückte Dinge macht, befassen wir uns damit.“

Patrick Strasser

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