Bayern-Trainingslager: Politiker raten von Katar ab

Die Verantwortlichen des FC Bayern müssen für ihre noch nicht ausgegorenen Pläne, im Winter wieder in Katar ins Trainingslager zu gehen, erste herbe Kritik einstecken.
Brüssel - Sozialdemokratische Politiker des Europaparlaments haben Rekordmeister Bayern München davon abgeraten, sein Trainingslager in der Winterpause erneut in Katar aufzuschlagen.
"Schönes Wetter sollte nicht das einzige Kriterium bei der Auswahl eines Trainingslagers sein", sagte Norbert Neuser, im Europaparlament Koordinator des Ausschusses für Entwicklung.
"Der FC Bayern entscheidet sich für Katar, obwohl es dort seit Jahren grobe Verletzungen der Menschenrechte gibt. Immer wieder haben internationale Menschenrechts-Organisationen darauf hingewiesen", kritisierte Neuser, rheinland-pfälzischer Abgeordneter im Europaparlament.
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"Die Bestrafungen in dem Land sind inhuman", prangerte die spanische Sozialdemokratin Elena Valenciano an. "Für Blasphemie oder Alkoholkonsum erhält man Peitschenhiebem für Homosexualität sind jahrelange Gefängnisstrafen vorgesehen", kritisierte Valenciano, im Europaparlament Vorsitzende des Komitees für Menschenrechte.
Der FC Bayern ignoriere die aktuelle Situation in Katar, sagte Neuser. "Das hat den Effekt, dass die Position eines Landes wie Katar gestärkt wird, allerdings reicht es dem weltweit geschätzten Klub nicht zur Ehre", so Neuser.
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Noch hat der FC Bayern nicht entschieden, ob es Anfang Januar tatsächlich zur Vorbereitung auf die Rückrunde wieder in den Wüstenstaat geht. Eine Entscheidung fällt in den nächsten Tagen.
"Die Mannschaft habe im umstrittenen Gastgeberland der WM 2022 mit dem Trainingszentrum Aspire "gute Erfahrungen" gemacht, hatte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge unter der Woche über die Wahl des Klubs gesagt