Bayern-Trainer Hansi Flick über Zwischenrufe der gegnerischen Bank: "Nicht immer ganz schön"

München - Bayern-Trainer Hansi Flick sehnt sich nach einer Rückkehr der Fußballfans in die Bundesligastadien auch wegen der aktuell vermehrt wahrnehmbaren Animositäten von den Ersatzbänken. "Es ist schon so, dass sehr viel auf dem Platz zu hören ist - und auch von der gegnerischen Bank. Das ist nicht immer ganz schön", sagte der 55-Jährige nach sieben Monaten mit Geisterspielen ohne Publikum. Es sei bisweilen "eine sehr große Herausforderung", nicht auf die Emotionen und Zwischenrufe von der gegnerischen Bank zu reagieren.
"Es würde uns allen gut tun, wenn man das eine oder andere von der gegnerischen Bank nicht mehr so übermittelt bekommt", sagte Flick vor dem Auswärtsspiel des deutschen Rekordmeisters am Samstag in Berlin (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker). Bei Union hatten die Bayern im Mai das erste Geisterspiel nach dem Corona-Lockdown bestritten. "Wenn Zuschauer da sind, und wenn das Stadion laut ist, dann sind Dinge, die nebenan auf der Bank gesagt werden, nicht so hörbar", beschrieb Flick die veränderte Situation.
Flick gibt zu: "Ich bin auch nicht immer korrekt"
Er nahm die Bayern-Bank allerdings nicht aus. "Es ist allgemein. Wenn man die Gegner fragen würde, wäre es bei uns genauso. Wir haben auch Emotionen auf der Bank. Ich bin auch nicht immer korrekt", äußerte Flick. Es sei auch ganz normal, dass gegen Bayern München noch ein Tick mehr Emotionen dabei seien und der Gegner versuche, von außen auf die Mannschaft Einfluss zu nehmen. "Das gehört dazu. Vorher war es etwas ruhiger außen, weil die Fans alles übertönt haben. Es ist sehr viel Ablenkung, das muss nicht immer sein", meinte Flick.
Der Triple-Coach glaubt nicht, dass sich die Situation wegen der hohen Infektionszahlen schnell ändern werde. "Wir müssen damit leben, wir stehen eventuell vor dem nächsten Lockdown", sagte Flick und appellierte an alle für Fairplay auf den Ersatzbänken: "Wir müssen uns damit zurechtfinden."