Bayern-Trainer Guardiola bricht mit Barça
MÜNCHEN/BARCELONA Bewegung ist längst drin im Fall des Transfers von Thiago Alcántara (22) vom FC Barcelona zum FC Bayern, die Unterschrift unter den Vierjahresvertrag ziemlich nahe. Laut des spanischen Radiosenders „RAC 1” soll Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Donnerstagabend Barça-Präsident Sandro Rosell angerufen und informiert haben, dass Bayern die Ausstiegsklausel in dessen Vertrag (festgeschriebene Ablösesumme von 18 Millionen Euro) ziehen wolle.
Er ist der absolute Wunschspieler von Pep Guardiola („Thiago oder keinen!”). Und das der neue Bayern-Coach nun auf genau diesen Transfer besteht, hat ein Geschmäckle.
Der Hintergrund: Vor seinem Dienstantritt hatte Guardiola andeuten lassen, keinen Spieler mit nach München bringen zu wollen. Eine Sache des Anstands, schließlich hat Pep Barça alles (und umgekehrt vieles) zu verdanken. Doch die Love-Story ist beendet. Das Web-Portal „madrid-barcelona.com”, auf Real und Barça spezialisiert, hatte am 20. März geschrieben, dass Guardiolas Abschied traumatisch gewesen sei. Dabei sei die enge Freundschaft zu seinem Nachfolger Tito Vilanova, der an Krebs erkrankte und sich in New York behandeln ließ, zerbrochen. Der Vorwurf an Pep, der dort sein Sabbatical verbrachte: kein Kontakt, kein Besuch. Tatsächlich trafen sie sich, das bestätigten beide.
Auf Nachfrage eines katalanischen Reporters sagte Guardiola in Riva auf Katalanisch, es sei nun „eine Grenze überschritten”. Denn: „Ich hatte die Vereinsspitze gebeten, mich in Ruhe zu lassen. Doch sie haben das nicht befolgt, sie haben ihr Wort gebrochen.” Barça habe versucht, die Krebserkrankung von Vilanova zu nutzen, „um mir zu schaden. Das werde ich nie vergessen.” Sie sollten ihn künftig „in Ruhe lassen”, überhaupt sei „das alles „schlechter Stil”.
In „Sport” heißt es: „Der Anpfiff von Pep überrascht den Vorstand von Barca. Pep erklärt den Krieg und nimmt auch noch Thiago mit.”