Bayern sucht schon den Alaba-Nachfolger: Star-Transfer oder interne Lösung?

München - Spätestens seit Dienstagabend ist klar, das Verhältnis zwischen dem FC Bayern und David Alaba ist wohl nicht mehr zu retten! "Ich weiß nicht, wie wir noch zusammenfinden sollen", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor dem Duell in der Champions League bei Red Bull Salzburg gegenüber "Sky" und betonte: "Jetzt müssen wir uns damit beschäftigen, dass uns David verlassen wird."
Die Zeichen stehen also mehr denn je auf Trennung: Bei den Bayern hat die Suche nach einem adäquaten Nachfolger begonnen – ein Unterfangen, dass nicht das Einfachste werden dürfte.
Ziemlich genau ein Jahr bekleidet der Österreicher in München nun den Posten als Innenverteidiger und wurde aufgrund seiner überzeugenden Leistungen von Flick schnell zu Bayerns Abwehrchef ernannt. "Er ist ein Top-Spieler und hat eine große Bedeutung für unsere Mannschaft", unterstrich auch Salihamidzic.
Externe Lösung: Dayot Upamecano ist der heißeste Kandidat
Will der FC Bayern den wahrscheinlichen Abgang seines österreichischen Eigengewächses durch einen Star-Transfer ersetzen, so kommt man an einem Namen kaum vorbei: Dayot Upamecano. Der Abwehrspieler von RB Leipzig ist aktuell der heißeste Kandidat auf die externe Alaba-Nachfolge. Bereits für die aktuelle Saison galt der 22-Jährige als Bayerns Wunschspieler für das Abwehrzentrum.
Medienberichten zufolge soll es bereits im April eine Einigung zwischen dem deutschen Rekordmeister und dem französischen Nationalspieler gegeben haben – offenbar scheiterte der Transfer an einer zu hohen Ablöseforderung der RB-Bosse. Am Ende verlängerte Upamecano bei den Leipzigern seinen auslaufenden Vertrag bis 2023, allerdings wohl mit einer kolportierten Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro. Neben dem Triple-Sieger soll Leipzigs Innenverteidiger aber auch bei den Top-Klubs aus England großes Interesse geweckt haben.
Salihamidzic: Bayern hat genügend Alternativen in der Abwehr
Doch auch intern gibt es bei den Münchnern einige Alternativen: "Wir sind auf der Position sehr gut besetzt", erklärte Salihamidzic am Dienstag. Deswegen suche man derzeit auch keinen konkreten Nachfolger von außerhalb. Bereits zwei Mal in dieser Bundesliga-Saison hieß das Innenverteidiger-Duo Niklas Süle und Jérôme Boateng, in den restlichen Partien wechselten sich beide an der Seite des Österreichers ab. Ohnehin gilt Nationalspieler Süle als Bayerns Abwehrchef der Zukunft. Nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen Jahr erkämpft sich der 25-Jährige immer mehr seinen Stammplatz zurück.
Boateng, Bayerns Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:2 beim 6:2-Schützenfest gegen Salzburg, hat unter Flick wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Der ehemalige Nationalspieler, der 2019 bereits kurz vor einem Wechsel stand, kann sich mittlerweile einen Verbleib über seinen 2021 auslaufenden Vertrag in München vorstellen.
Nianzou und Richards: Hoffnungsvolle Innenverteidiger-Talente
Mit Tanguy Nianzou verpflichteten die Bayern im Sommer zudem ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent auf der Innenverteidiger-Position. Sein Ex-Coach Ralf Rangnick bezeichnete den 18-Jährigen, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung noch auf sein Debüt beim Triple-Sieger wartet, bei "Sky" zuletzt als "absoluten Weltklasse-Spieler".
Ebenfalls eine große Zukunft wird U23-Profi Chris Richards bescheinigt: Das Abwehr-Talent feierte in dieser Saison sein Startelf-Debüt in der Bundesliga. Der 20-jährige US-Amerikaner ist ebenfalls gelernter Innenverteidiger. Zudem stehen mit den Außenverteidigern Lucas Hernández und Benjamin Pavard zwei Franzosen im Kader der Münchner, die ebenfalls die Position im Abwehrzentrum spielen können. Auch Defensiv-Allzweckwaffe Javi Martínez kennt die Rolle als Innenverteidiger.
An Auswahl mangelt es dem Rekordmeister bei der Suche nach Alabas Nachfolger intern also nicht – ob der Qualitätsverlust mit dem aktuellen Personal allerdings aufgefangen werden kann, ist eine andere Frage.