Bayern sucht einen Lewandowski-Ersatz: Gomez, Dzeko oder van Persie?
München - Mario Mandzukic, Mario Gomez, Claudio Pizarro. Drei Top-Stürmer. Drei echte Neuner. Und insgesamt 54 Treffer für das Trio auf dem Weg zum Triple 2013: Was war das für ein Luxus-Angriff, den Jupp Heynckes vor vier Jahren zur Verfügung hatte. Und jetzt? Der Bayern-Trainer muss froh sein, wenn er überhaupt einen Stürmer aufbieten kann. Beim Champions-League-Spiel in Glasgow stand allein A-Jugend-Angreifer Manuel Wintzheimer im Kader.
Die Bayern wollen im Winter reagieren, eine Alternative zu Mittelstürmer Robert Lewandowski (nach Muskelverhärtung wieder fit) und Notfall-Mittelstürmer Thomas Müller (nach Muskelfaserriss im Lauftraining) verpflichten. "Wenn die sportliche Leitung irgendeinen Namen sinnvoll vorträgt, werden wir uns damit befassen", sagt Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Na dann, frohes Suchen!
Das Anforderungsprofil ist dabei so klar wie kompliziert. Der Lewandowski-Ersatz müsse jemand sein, "der die Mannschaft weiterbringen kann, aber trotzdem weiß, dass er Lewandowski vor sich hat", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic bei Sky. Ein Pizarro-Typ – das wär’s jetzt. Da der 39(!)-Jährige aber kürzlich beim 1. FC Köln unterschrieben hat, muss Bayern eine andere Lösung finden.
Die AZ checkt fünf mögliche Kandidaten. Absicherung gesucht!
Edin Dzeko: Der 31-Jährige kennt die Bundesliga aus seiner Zeit beim VfL Wolfsburg genau, für seinen aktuellen Klub AS Rom trifft der Bosnier ebenso zuverlässig: zehnmal schon in dieser Saison. Dzeko (Marktwert: 22 Millionen Euro) wäre die ganz große Lösung. Eine zu große? "Lewandowski ist ein Stürmer, der am liebsten alle Spiele machen will", gibt Ex-Bayern-Angreifer Dieter Hoeneß im AZ-Gespräch zu bedenken. "Neben der Meisterschaft ist es für ihn auch wichtig, Torschützenkönig zu werden." Ein Top-Mann wie Dzeko würde auf regelmäßige Einsätze drängen – nur nicht in der Champions League. Dort wäre er nicht spielberechtigt, da er in dieser Saison schon für Rom zum Einsatz kam.
Robin van Persie: Der Niederländer (34) zählte einst zu Europas Sturm-Elite, inzwischen lässt er die Karriere bei Fenerbahce Istanbul austrudeln. Van Persie wäre in der Champions League spielberechtigt – und der Wettbewerb liegt ihm (25 Tore).
Kasper Dolberg: Die Zukunftsvariante. Der 20-jährige Däne von Ajax Amsterdam gilt als kommender Top-Stürmer, auch der FC Barcelona soll hinter ihm her sein. "Ideal für Bayern wäre ein Spieler, der nicht nur ganz vorne im Sturmzentrum agieren kann, sondern auch eine andere Offensivposition beherrscht", sagt Dieter Hoeneß. Auf Dolberg, der auch auf den Flügeln stürmen kann, würde das zutreffen.
Mario Gomez: 113 Tore in 174 Spielen – die Bayern-Bilanz des Nationalstürmers ist top. Heynckes kennt und schätzt Gomez, der 2013 mit zwei Toren im Pokalfinale für die Triple-Vollendung sorgte. Nur: Gomez ist Kapitän beim VfL Wolfsburg, braucht mit Blick auf die WM kommendes Jahr Spielpraxis.
Stefan Kießling: In Leverkusen sitzt der 33-Jährige nur noch auf der Bank. "Dass mein Name plötzlich mit den Bayern in Verbindung gebracht wird, tut mir in meiner Situation sehr gut. Das ist eine Wertschätzung", sagte er der BILD: "Wer weiß, was passiert. Der Fußball schreibt ja die verrücktesten Geschichten."