Bayern-Stürmer Donovan: Abschied eines Missverständnisses
MÜNCHEN - Landon Donovan macht sein letztes Spiel für die Bayern, sagt aber: „May be next time!“
Selbstironie ist nicht einfach, zudem noch in einer fremden Sprache. Landon Donovan kann das. Mit einer dieser FC Bayern-Geschenktüten marschierte er am Samstag ein letztes Mal durch die Mixed Zone, blieb nochmal bei den Reportern stehen, sagte noch ein paar Nettigkeiten („super Zeit“, „viele Erfahrungen“, schöne memories“, „may be next time“) und antwortete auf die Frage nach der Tüte: „Ich weiß nicht, was drin ist. Vielleicht ein Drei-Jahres-Vertrag.“
Irgendwann wird er das Abschiedsgeschenk wohl noch ausgepackt haben: eine Uhr. Nun ja. Er hatte sich natürlich mehr ausgerechnet: „Ich wollte schon länger bleiben, hätte vielleicht noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht.“ Er hat sie nicht bekommen. Nach zwei Monaten und sieben torlosen Kurzeinsätzen ist für den US-Boy schon wieder Schluss beim deutschen Meister. „Es war sicher auch eine Frage des Geldes“, vermutet er und hat wohl recht damit. Am Sonntag früh um neun bestieg er das Flugzeug Richtung Major League Soccer, wo er am 20. März mit LA Galaxy gegen DC United antreten wird.
Der Mit-Kalifornier Jürgen Klinsmann berichtete vom Abschied in der Kabine: „Der Uli (Hoeneß) hat ein paar Worte gesagt, er (Donovan) hat ein paar Worte gesagt, die Stimmung war wirklich gut.“ Manager Hoeneß versprach Donovan für den Fall der Meisterschaft ein Flugticket nach München. Der Amerikaner konterte: „Ich will lieber eine Prämie.“ War sicher nur ein Spaß.
Thomas Becker