Bayern-Stars Neuer und Boateng nicht mehr "Weltklasse"

München - Kaum zu glauben: Gerade erst hatten ihn internationale Journalisten zum Sportler des Jahres 2014 gekürt, für viele ist er einer der besten Torhüter der Welt - doch der "kicker" holt Manuel Neuer vom Thron.
Der Keeper des Rekordmeisters FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft trägt demnach nicht mehr das Prädikat "Weltklasse". Damit nicht genug: Auch sein Bayern-Kollege Jerôme Boateng wurde in der halbjährlichen Rangliste des Fußballmagazins herabgestuft.
Wie Neuer das Torwart-Ranking führte er unter den Innenverteidigern im vergangenen Winter noch die Kategorie "Weltklasse" an. Immerhin: Beide sind in ihrer jeweiligen Wertung immer noch die Besten der Bundesliga.
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Die Redaktion der Zeitschrift bewertete dabei den Zeitraum Januar bis Mai 2015. In dieser Phase der Saison fing sich Manuel Neuer 14 Tore - in der gesamten Hinrunde waren es noch vier Treffer gewesen. Der 29-Jährige stand mit den Münchnern weder im Champions-League-Finale noch im Endspiel um den DFB-Pokal.
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Für den ehemaligen Nationaltorhüter Bodo Illgner ist die Bewertung okay. "Neuer bleibt das Maß des Torwartspiels, auch wenn er es diesmal zu Recht nicht in die Weltklasse geschafft hat", sagt er im "kicker".
Merkwürdige Argumentation des Blatts: Das Ganze sei der Gesamtentwicklung beim FC Bayern in der Rückrunde geschuldet.
Über den 26 Jahre alten Jerôme Boateng sagte der ehemalige Weltklasse-Verteidiger Jürgen Kohler: "Er hatte nicht mehr das absolute Top-Niveau, das ihn bei der WM und in den Monaten danach auszeichnete. Hier und da schlichen sich kleine Fehler ein, er kam immer mal wieder zu spät und war an dem ein oder anderen Gegentor beteiligt. In der 'Weltklasse' hast du dann nichts zu suchen."
Mit den kleinen Fehlern könnte Kohler unter anderem Boatengs missglückte Abwehraktion gegen Lionel Messi beim 0:3 im Champions-League-Hinspiel beim FC Barcelona meinen.