Bayern-Stars Kimmich und Gnabry sind die neuen DFB-Leader

Die Bayern-Stars Kimmich und Gnabry überzeugen gegen Argentinien. Joshua Kimmich: "Serge war immer der Beste unseres Jahrgangs."
Patrick Strasser |
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Beim 2:2 gegen Argentinien führte Bayern-Profi Joshua Kimmich (rechts vorne) die Nationalelf erstmals als Kapitän auf den Rasen. Links neben ihm Serge Gnabry.
Beim 2:2 gegen Argentinien führte Bayern-Profi Joshua Kimmich (rechts vorne) die Nationalelf erstmals als Kapitän auf den Rasen. Links neben ihm Serge Gnabry. © GES/Augenklick

Dortmund - Das muss Serge Gnabry erst mal einer nachmachen: Jede Woche ein Eintrag in die Geschichtsbücher. Serge, setzen – eins! In London traf der 24-Jährige im Trikot des FC Bayern bei der 7:2-Gala gegen Tottenham vier Mal, sackte folgende Rekorde ein: Vier Tore in der zweiten Halbzeit eines Champions League-Matches hatte nie zuvor jemand geschafft, vier auswärts in der Königsklasse kein deutscher Profi.

Gnabry mit zehntem Treffer im elften Einsatz

Und diese Woche erzielte Gnabry beim 2:2 im Testländerspiel gegen Argentinien mit dem 1:0 seinen bereits zehnten Treffer im erst elften Einsatz – so schnell hat seit der Wiedervereinigung noch kein deutscher Nationalspieler die Marke von zehn Toren in der DFB-Auswahl erreicht. Auf den Rängen folgt ziemliche Prominenz: WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose, aktuell Bayerns U17-Coach, benötigte dafür 13 Partien, der heutige Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff 15. Dass der gebürtige Stuttgarter Gnabry mit sechs Toren die interne Torschützenliste der Nationalelf im Kalenderjahr 2019 anführt, überrascht nicht wirklich.

Beim 2:2 gegen Argentinien führte Bayern-Profi Joshua Kimmich (rechts vorne) die Nationalelf erstmals als Kapitän auf den Rasen. Links neben ihm Serge Gnabry.
Beim 2:2 gegen Argentinien führte Bayern-Profi Joshua Kimmich (rechts vorne) die Nationalelf erstmals als Kapitän auf den Rasen. Links neben ihm Serge Gnabry. © GES/Augenklick

Das kann einen auch mal sprachlos machen. Kommentarlos bestieg Gnabry den vor der Kabine geparkten DFB-Mannschaftsbus. Sollten lieber andere reden – und ihn feiern. Taten sie auch. "Serge ist ein wahnsinniges Tempo gegangen, hat unglaubliche Wege gemacht, ist überall aufgetaucht und war ständig brandgefährlich", sagte Bundestrainer Joachim Löw, der beeindruckt festhielt: "Er hat die ganze Abwehr der Argentinier verunsichert." Steht auch nicht in jeder Fußballer-Vita.

Kimmich über Gnabry: "Mir gefällt er in der Mitte sehr, sehr gut"

"Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so zielstrebig ist Richtung Tor", feierte ihn sein gleichaltriger Kumpel Joshua Kimmich: "Für mich war er in unserem Jahrgang immer der beste Spieler." Während Gnabry bei Bayern meist auf der Außenbahn zum Einsatz kommt – die Mitte ist durch Toptorjäger Robert Lewandowski besetzt – darf er bei Löw zentral ran. "Mir persönlich gefällt Serge in der Mitte sehr, sehr gut", meinte Kimmich, "da kann er noch mehr zeigen von seinem Spektrum. Er hat ein sehr gutes Gespür, was die Mannschaft in den Momenten braucht und einen sehr guten Abschluss." Sprach der Käpt’n über den Knipser.

In seinem 45. Länderspiel durfte der gebürtige Bösinger, zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb gelegen, erstmals von Beginn an Kapitän sein – als erfahrenster DFB-Akteur auf dem Platz. "Eine große Ehre und ein ganz besonderes, überragendes Gefühl. Das ist ein besonderer Moment in meiner Karriere", sagte Kimmich, der Manuel Neuer und Marco Reus (beide geschont) vertreten durfte. Jedoch war der Sechser nicht der Älteste im ersatzgeschwächten Nationalteam, diese Wertung ging an den eingewechselten Wieder-Hoffenheimer Sebastian Rudy mit seinen 29 Jahren.

Löw schwärmt von neuem Anführer: "Ein Vorbild an Einsatz"

Kimmich, der aufgrund seines auch außerhalb des Platzes meinungsstarken und entschlossenen Auftretens als Kapitän der Zukunft gilt (bei Bayern und in der Nationalelf!) war nicht das Amt eine Nummer zu groß, sondern das Stück Stoff: die Kapitänsbinde. "Sie ist mir ein paar Mal runtergerutscht", erzählte Kimmich, "ich glaube, ich muss den linken Bizeps mal ein bisschen aufpumpen. Vielleicht muss der DFB mal eine Binde in XS herstellen." Er lachte und meinte: "Ich glaube, dass die Binde Manuel Neuer fast besser passt." Tatsächlich und symbolisch?

Kimmich, der Immerspieler: Nur ein Länderspiel verpasste er in den letzten dreieinhalb Jahren.
Kimmich, der Immerspieler: Nur ein Länderspiel verpasste er in den letzten dreieinhalb Jahren. © GES/Augenklick

Löw schwärmte von seinem neuen Anführer: "Der Jo ist ein Vorbild in seiner ganzen Einstellung, ein Vorbild an Einsatz. Und er kann auch verbal eine Mannschaft auf dem Platz führen. Er ist in der Organisation sehr klug und gibt Anweisungen. Er ist immer omnipräsent auf dem Platz." Ein echtes XL-Lob.

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