Bayern-Star Franck Ribéry heiß wie nie

Die enttäuschende Rückrunde hat Franck Ribéry abgehakt. Mit neuem Look und neuer Motivation startet der Franzose in der Vorbereitung durch. Dafür hat er hart geackert - selbst im Urlaub.
von  Rainer Nachtwey
Franck Ribery holte mit dem FC Bayern viermal das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg
Franck Ribery holte mit dem FC Bayern viermal das Double aus Meisterschaft und Pokalsieg © imago

München - Eine Veränderung musste her. Und wenn es nur ein Bart ist, der jetzt das Gesicht von Franck Ribéry ziert. Denn ein verändertes Aussehen symbolisiert auch immer einen Neuanfang. Und einen Neuanfang ist genau das, was sich Ribéry mit der neuen Spielzeit erhofft. Mit der Saison 2014/15 soll alles besser werden. Zurück zu den Höhen von 2013, als er zu Europas Fußballer des Jahres gekürt wurde.

News: Alles zum FC Bayern

Nach den überstandenen Rückenbeschwerden trainierte der Franzose jetzt erstmals wieder mit der Mannschaft. "Ich fühle mich immer besser", sagte er und lachte mit seinem dichten Bart an der Säbener Straße in die Objektive der Fotografen. Selbst eine Schrecksekunde, als er kurz das Training unterbrechen musste und sich ans Sprunggelenk fasste, konnte ihm die gute Laune nicht nehmen. Seine körperliche Verfassung wirkt sich auch auf die Psyche aus. Dies hat auch Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer bemerkt. "Franck geht es mental so gut wie nie, er ist so heiß wie nie", sagt er in der "Sport Bild".

Bilder vom Training: Franck Ribéry trainiert wieder

Für die Konkurrenz, die sich den Bayern aufgrund der kurzen Vorbereitung im Vorteil sah, ein Nackenschlag. Denn Sammer ist sich sicher: "Wir werden vom ersten Spieltag an einen sehr starken Ribéry sehen. Er will es nach der verpassten WM noch einmal allen beweisen." Deshalb trainierte Ribéry selbst im Urlaub. Die Bayern stellten ihm in Ibiza Reha-Trainer Thomas Wilhelmi und Physiotherapeut Helmut Erhard zur Seite. Mit Erfolg. "Das war sehr gut organisiert. Wir hatten eine sehr gute Zeit, das war sehr wichtig für mich", erinnert sich Ribéry. Zurück in München präsentiert er sich fit, auch wenn er vor und nach jedem Training Behandlungen bei den Physiotherapeuten in Anspruch nimmt. "Franck ist voll belastbar. Er ist in einem wunderbaren Rhythmus", sagt Sammer.

Ein Rhythmus, den er in den ersten fünf Monaten des Jahres komplett verloren hatte. Denn 2014 war für Bayerns Edeltechniker bisher ein Jahr zum Abhaken. Mit der verlorenen Wahl zum Weltfußballer nahm es seinen Anfang. Ribéry fühlte sich bei der Abstimmung, bei der er hinter Cristiano Ronaldo und Lionel Messi nur Platz drei belegte, übergangen. Schließlich war er es, der 2013 die großen Titel gesammelt hatte. Er war es, der Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern wurde, der beide Tore im Finale vorbereitet, der den großen FC Barcelona im Halbfinale gedemütigt und die Münchner zum historischen Triple geführt hatte. "Ich muss den Kopf oben halten“, hatte er damals gesagt.

Aber die Niederlage nahm ihn mehr mit, als er wohl selbst gedacht hatte. Sie schlug sich nicht nur auf die Psyche nieder. Es war der Auftakt in eine Negativspirale, denn auch der Körper litt. Zunächst der Hintern, dann der Rücken. Er setzte 13 Spiele aus, quälte sich anschließend durch die Saison. Bis es nicht mehr ging. Einen Einsatz bei der WM in Brasilien ließen die Schmerzen nicht zu. Er musste absagen und vor dem Fernseher mitansehen, wie seine Teamkollegen vom FC Bayern zunächst seine Franzosen aus dem Turnier warfen – und anschließend den WM-Titel holten.

Während die Weltmeister Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Co. noch ihren Urlaub genießen und sich erholen, nutzt Ribéry jede Übungseinheit und peitscht sich neu nach vorne, um zum Saisonstart am 22. August gegen Wolfsburg in Topform zu sein "Jedes Training mehr ist super", sagt er. Die Spuren der vergangenen Rückrunde sind längst verschwunden. Das zeigt auch der Bart.

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.