Bayern-Star flüchtet: Spanien-Klub crasht Zaragoza-Leihe und erhält den Zuschlag

München – Etwas mehr als ein halbes Jahr ist Bryan Zaragoza nun ein Münchner, wirklich erfolgreich war sein bayerisches Abenteuer bisher nicht. Ganz im Gegenteil: In der vergangenen Bundesliga-Saison stand der Spanier, der vom FC Granada an die Isar wechselte, nur 171 Minuten auf dem Rasen – Torbeteiligungen? Fehlanzeige.
Um dem 22-Jährigen mehr Spielzeit zu verschaffen, hat der deutsche Rekordmeister in diesem Sommer eine Leihe forciert. "Bryan ist ein Spieler, bei dem wir überlegen, dass wir ihm Spielpraxis geben wollen. Auf der Außenbahn haben wir Michael Olise noch dazubekommen, da könnte Bryan es etwas schwerer haben", erklärte Bayerns Sportvorstand Max Eberl noch im Rahmen der Korea-Reise und ergänzte: "Dementsprechend haben wir das Gespräch gehabt, und da überlegen wir jetzt, die richtige Leihe zu finden."
Zaragoza-Leihe perfekt: Osasuna stach Valencia erfolgreich aus
Nun ist die Leihe perfekt: Zaragoza läuft die kommende Saison leihweise für den spanischen Erstligisten CA Osasuna auf. "Bryans Fokus liegt auf dem klaren Ziel, beim FC Bayern eine wichtige Rolle einzunehmen. Dazu hat er alle Qualitäten. Wir sind überzeugt, dass ihn diese Saison in seiner Heimat Spanien weiterbringen wird. Er braucht jetzt viele Spiele auf einem hohen Wettkampfniveau, und dafür ist CA Osasuna eine sehr gute Adresse", bestätigte Sportdirektor Christoph Freund am Freitag.
Lange galt der FC Valencia als Favorit auf die Leihe. Die Verhandlungen zwischen den Spaniern und dem deutschen Rekordmeister waren bereits weit fortgeschritten. Doch der CA Osasuna wollte den Wechsel verhindern und grätschte im letzten Moment noch dazwischen, mit Erfolg!
Auch Ex-Bayern-Coach Hansi Flick hatte ein Auge auf Zaragoza geworfen
Zuvor hatte die spanische Tageszeitung "Sport" auch noch den FC Barcelona ins Spiel gebracht. Demnach hatte wohl auch Bayerns Ex-Coach Hansi Flick ein Auge auf den Offensivspieler geworfen. Der 22-Jährige war offenbar als kostengünstige Option, falls die geplante Verpflichtung von Europameister Nico Williams scheitern sollte.
Zaragoza wurde beim FC Bayern im vergangenen Jahr mit vielen Vorschusslorbeeren verpflichtet. Es war der erste Statement-Transfer von Bayerns neuem Sportdirektor Christoph Freund. Anfang Dezember machte der Rekordmeister den Deal perfekt, zunächst sollte der Spanier erst im Sommer 2024 an die Isar wechseln. Doch aufgrund der langfristigen Ausfälle von Serge Gnabry und Kingsley Coman zogen die Münchner den Wechsel im Winter vor.
"Bryan ist einer der Senkrechtstarter in Spanien und schon länger auf unserem Schirm. Er wird unsere offensiven Möglichkeiten erweitern", schwärmte Freund von dem spanischen Neuzugang.
Zaragoza bestätigt: Tuchel hat mit mir "kein Wort gesprochen"
Der Deal zahlte sich allerdings nicht aus. Früh war Zaragozas Sprachbarriere ein Thema an der Säbener Straße. "Bryan fehlt in erster Linie die Sprache. Es ist schwierig auf Englisch und auf Deutsch. Das ist ein elementarer Bestandteil", begründete der damalige Bayern-Coach Thomas Tuchel die Reservistenrolle des Offensivspielers.
An der fehlenden Integration hatte offenbar auch Tuchel seinen Anteil. "Mir wurde von einigen Leuten gesagt, dass Tuchel ein wenig Spanisch sprechen würde. Ich weiß nicht, ob er das nicht anwenden wollte. Mit mir hat er jedenfalls kein Wort gesprochen, nicht mal 'Hallo' gesagt", trat Zaragoza im Juni nochmals gegen seinen ehemaligen Coach nach.
Bei seinem Leihklub Osasuna dürfte es zumindest an einem "Hola" nicht scheitern …