Bayern schon meisterlich!
München - Über die Südkurve des FC Bayern haben schon viele oft den Kopf geschüttelt. Diesmal musste man schmunzeln. Zur Melodie von „Pippi Langstrumpf” sangen die Roten: „Wer wird deutscher Meister? BVB Borussia!”
So viel Ironie war selten in der Kurve. Die Laune war aber auch prächtig: Sieben auf einen Streich gelangen den Bayern gegen Freiburg. Tabellenführer, Torverhältnis 15:1, vier Spiele ohne Gegentreffer, Meister Dortmund fünf Punkte zurück – da kann man schon mal Kinderlieder singen. Fehlte nur noch das „O’zapft is!”.
Die Bayern im September – schon meisterlich!
„Wir hätten auch zweistellig gewinnen können”, meinte Bastian Schweinsteiger und übertrieb nicht mal. 13:0 Ecken, 26:4 Torschüsse, Spielzüge à la Barca, und das ohne Arjen Robben. „Das macht sehr viel Spaß, wenn das Bällchen läuft”, meinte Thomas Müller. Sogar Jupp Heynckes geriet ins Schwärmen: „Ein Klasse-Spiel, sehr viel Spielfreude. Wir haben auch in der zweiten Hälfte voll nach vorne gespielt, das zeugt von Charakter. Ich bin hochzufrieden.”
Natürlich dachte er ans nächste Spiel: „Wir werden uns weiter steigern müssen, haben Luft nach oben, können noch besser Fußball spielen.” Wie gewohnt gab auch Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge den Mahner („Sollten dieses Spiel nicht zu hoch hängen”), lobte aber doch den Trainer: „Er hat die Balance geschafft zwischen offensivem Spektakel und defensiver Sicherheit. Das ist sehr schön anzusehen.” Mit Blick auf den Champions-League-Auftakt am Mittwoch (20.45 Uhr, Sat.1 & Sky) gegen Villareal sagte er: „Wir müssen in Villarreal unbedingt punkten. Bloß nicht gleich unter Druck geraten in dieser starken Gruppe. In Spanien erwartet uns wesentlich mehr Gegenwehr als gegen Freiburg.”
Natürlich standen vor allem die Torschützen Mario Gomez (4), Franck Ribéry (2) und Nils Petersen im Vordergrund, doch nicht nur Heynckes lobte den gesamten Verbund: „Die Mannschaft steht nach Ballverlusten einfach sehr gut”, sagte der nun seit 568 Minuten unbezwungene Manuel Neuer, „die Gegner kommen gegen uns einfach nicht in die gefährliche Zone.” Philipp Lahm verriet auch warum: „Wir haben jetzt ein Rezept, wie wir verteidigen.” Und einen psycholgischen Vorteil: „Jeder Gegner hat Respekt vor uns.” Auch in Villareal werden sie die Tabelle lesen können.