Bayern-Reservist Sarr überzeugt beim Afrika Cup - Nagelsmann fordert mehr

Während er beim FC Bayern allenfalls als Joker zum Einsatz kommt, blüht Bouna Sarr beim Afrika Cup für den Senegal auf. "Mal sehen, ob er sich nach der Rückkehr besser durchsetzen kann", sagt Nagelsmann und fordert bessere Trainingsleistungen.
von  AZ
Bouna Sarr macht beim Afrika Cup mit starken Leistungen für den Senegal auf sich aufmerksam.
Bouna Sarr macht beim Afrika Cup mit starken Leistungen für den Senegal auf sich aufmerksam. © IMAGO / ZUMA Wire

München - Wer hätte das gedacht? Bouna Sarr, beim FC Bayern seit seiner Verpflichtung im Sommer 2020 nur Mitläufer, zählt derzeit zu den Überraschungen beim Afrika Cup!

In der Nationalmannschaft des Senegal ist der 30-Jährige als offensiver Rechtsverteidiger gesetzt und stand in allen sechs Partien über die volle Spielzeit auf dem Platz. Am Mittwochabend setzte sich das Team von Liverpool-Superstar Sadio Mané mit 3:1 (0:0) gegen Burkina Faso durch und steht nun im Endspiel am Sonntag. Dort geht es entweder gegen Ägypten - oder Gastgeber Kamerun mit Teamkollege Eric Maxim Choupo-Moting. Es winkt also ein Finale mit doppelter bayerischer Beteiligung!

Bayern-Mitläufer Sarr sammelt Selbstvertrauen beim Afrika Cup

Auch in München verfolgt man die Leistungen der beiden. "Ich freue mich, dass der Afrika Cup so gut läuft", sagte Bayern-Coach Julian Nagelsmann am Donnerstag. Zwar sei es für die Bayern "terminlich nicht optimal", weil die Münchner im Spitzenspiel gegen RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) auf beide verzichten müssten, dennoch drückt der Trainer auch Choupo-Moting die Daumen. Der Angreifer trifft im Halbfinale am Mittwochabend auf Ägypten.

Vor allem für Sarr sind die jüngsten Erfolgserlebnisse wichtig. Wie schon in der Vorsaison unter Hansi Flick spielt der 30-Jährige auch unter Nagelsmann so gut wie keine Rolle, in der Hinrunde kam er in der Bundesliga auf gerade einmal 55 Minuten Spielzeit. In der Hackordnung auf der Rechtsverteidigerposition hat Sarr klar das Nachsehen hinter Benjamin Pavard, auch Innenverteidiger Niklas Süle und Youngster Josip Stanisic wurden ihm zwischenzeitlich vorgezogen.

Nagelsmann: Sarr-Konkurrenten trainierten bei Bayern "de facto" besser

"Das ist wertvoll für ihn, weil er hier nicht so viel Spielzeit hat", meinte Nagelsmann über den Stammplatz seines Außenverteidigers im Nationaldress. Für seine Perspektive im Verein sei jedoch jeder Spieler selbst verantwortlich, gibt der Landsberger zu bedenken. "Wenn die Trainingsleistung und Spielleistung besser als die der Konkurrenten ist, gibt es keinen Trainer der Welt, der dich nicht spielen lässt", erklärte Nagelsmann. Dies sei während seiner Amtszeit "de facto aber nicht der Fall" gewesen.

Und weiter: "Dass er bei Senegal spielt, freut mich. Offensichtlich hat er dort besser trainiert und gespielt als seine Konkurrenten." In der kommenden Woche wird Sarr mit jeder Menge Spielpraxis - und womöglich auch noch einem Titel - nach München zurückkehren. Ob sich danach etwas an seinem Status bei den Bayern ändert?

"Seine Einsatzzeiten sind wertvoll, weil er auch die Minuten braucht, um sich in den Rhythmus zu bringen. Mal sehen, ob er sich nach der Rückkehr besser durchsetzen kann, als das in seiner bisherigen Zeit bei Bayern München der Fall war", sagte Nagelsmann.

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