Bayern-Profi Rafinha sagt Selecao ade

Nie mehr für für Brasilien: FC-Bayern-Verteidiger Rafinha fühlt sich in Deutschland heimisch, beantragte den deutschen Pass und hofft insgeheim auf eine Zukunft im DFB-Team.
Rio de Janeiro - Der brasilianische Rechtsverteidiger Rafinha vom deutschen Rekordmeister FC Bayern hat das Kapitel Selecao zugeschlagen und sich damit die Tür für Einsätze in der deutschen Nationalmannschaft offen gehalten.
Wie der brasilianische Verband CBF am Dienstagabend auf seiner Homepage mitteilte, habe der 30-Jährige darum gebeten, nicht mehr nominiert zu werden. Diesem Wunsch habe man entsprochen.
Rafinha hat jüngst die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt und darf weiterhin für ein anderes Land auflaufen, solange er keinen Pflichtspieleinsatz für die A-Nationalmannschaft bestritten hat.
Rafinha hat zwei Länderspiele für Brasilien bestritten - im März 2008 beim 1:0 gegen Schweden sowie im März 2014 beim 5:0 gegen Südafrika) - und gewann mit der Olympia-Auswahl Brasiliens 2008 in Peking Bronze. Ein offizielles Pflichtspiel hat er bislang also nicht absolviert.
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"Ich werde nicht regelmäßig berufen und bin auf meiner Position nicht eine der Hauptoptionen, andere Spieler sind vor mir", zitiert die CBF Rafinha. Mit dem deutschen Pass wäre Rafinha für Weltmeister Deutschland eine Alternative für die rechte Abwehrseite, auf der Bundestrainer Joachim Löw seit dem Rücktritt von Weltmeister-Kapitän Philipp Lahm noch keine Ideallösung gefunden hat.
Während Löw jüngst erklärte, dass dies kein Thema für ihn sei, hält Lahm eine DFB-Karriere für seinen Bayern-Kollegen für "definitiv denkbar". Zuletzt hatte Liverpool-Profi Emre Can die Rechtsverteidigerposition im DFB-Team übernommen, allerdings nicht überzeugt.
Im Juli beantragte Rafinha einen deutschen Pass: "Ich hoffe, dass ich bald Deutscher bin. Ich lebe ja schon eine Zeit lang hier, also spricht eigentlich nichts dagegen."