Bayern-Profi Alphonso Davies: Kanadas verhinderter Held

Ar-Rayyan - Als wäre der Fehlschuss als solches nicht schon schlimm genug, musste sich Alphonso Davies nach dem WM-Auftaktspiel der Kanadier gegen Belgien (0:1) auch noch ätzende Kritik gefallen lassen.
Keane über Davies-Fehlschuss: "Er trifft er den Ball fast mit der Hacke"
"Er hat sich nicht wohlgefühlt beim Elfmeter. Er war schlecht geschossen. Wenn man sich das Standbein ansieht, trifft er den Ball fast mit der Hacke", sagte der ehemalige irische Nationalspieler Robbie Keane als TV-Experte bei "bein Sports".
Kanadas Coach Herdman über Davies: "Es war nicht seine Nacht"
Der so gescholtene Bayern-Star hatte nach der Partie die Hände in seinen Taschen vergaben und war wortlos an den Mikrofonen vorbeigestapft. Erst am Tag danach meldete er sich mit einem kurzen Statement bei Instagram. "Sehr enttäuschend" sei dieses 0:1 (0:1) gegen Belgien, schrieb Davies: "Aber wir haben noch zwei Spiele, danke für die Unterstützung."

Nach seinem verschossenen Elfmeter schwieg der 22-Jährige lieber. "Ich bin stolz auf Phonzy, er hat den Ball und die Last der gesamten Nation, der 36 Jahre auf seine Schulter genommen", sagte Kanadas Nationalcoach John Herdman und verteidigte seinen Schützling energisch: "Es war einfach nicht seine Nacht."
Davies hatte in der zehnten Minute einen Handelfmeter gegen Thibaut Courtois und damit die Gelegenheit auf das erste Tor in der kanadischen WM-Geschichte vergeben. Die Fans, die die Nordamerikaner bei ihrem ersten WM-Spiel seit 1986 frenetisch unterstützten, verstummten für einen Moment.
Kanada gegen Belgien: Unbekümmertheit unterliegt Erfahrung
Herdman verteidigte seine Entscheidung, den Bundesliga-Profi den Strafstoß schießen zu lassen: "Wenn man einen 85-Millionen-Dollar-Mann in seinen Reihen hat, dann ist es normal, dass er sich den Ball schnappt."
Außenseiter Kanada machte auf den Rängen und auf dem Feld mächtig Alarm. Die Mannschaft verbuchte mit einer frechen und unbekümmerten Spielweise mehr als 20 Abschlüsse.
Der Ex-Dortmunder Michy Batshuayi (44.) nutzte jedoch die einzig echte Chance für Belgien. Schließlich schlug dann die Erfahrung am Mittwochabend die Unbekümmertheit.