Bayern mit Thiago – oder eben nix

Der Lieblingsspieler von Pep Guardiola hält mit seinem Treffer in Porto die Hoffnung auf das Erreichen des Halbfinales in der Champions League aufrecht. Der Spanier war der Einizge, der den Durchblick behielt.
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Kann alles am Ball, auch jubeln: Thiago Alcantara, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:2.
dpa Kann alles am Ball, auch jubeln: Thiago Alcantara, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:2.

Porto - Die Lebensversicherung des FC Bayern sieht nicht gut aus. Das rechte Auge veilchenblau bis dunkelgrau, ein Pflaster schließt die Platzwunde an dieser so empfindlichen Stelle. Aber zu stören scheint das Thiago Alcantara überhaupt nicht.

Im Gegenteil: In einer für FC-Bayern-Verhältnisse selten konfusen Partie, dem 1:3 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Porto, war er so ziemlich der Einzige, der den Durchblick behielt. Wie hatte sein Coach Pep Guardiola beim Transfergebuhle um den jungen Spanier einst gesagt: „Thiago oder nix!“ Eben.

Wenn der Bayern-Trainer über seinen Lieblingsspieler spricht, leuchten seine Augen. Thiago habe „1000 Millionen Leidenschaften“, hatte Guardiola erst am Wochenende über seinen Landsmann gesagt und damit ausdrücken wollen, über welch unglaubliches Potenzial dieser 24-Jährige verfügt. Es ist die Art, wie Thiago den Ball verarbeitet, wie er Situationen vorausahnt, seine Mitspieler kunstvoll in Szene setzt oder die Gegner elegant ins Leere laufen lässt, die nicht nur Guardiola ins Schwärmen geraten lässt. „Er hat ein Jahr kein Fußball gespielt. Aber wie er auf dem Platz den Ball behandelt - das hat schon was von einer gewissen Genialität. Es macht Spaß, ihm zuzuschauen, Er hat überragende Qualitäten“, schwärmte auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. „Er ist unglaublich wichtig für uns“, betont Guardiola vor dem Saisonendspurt, in dem das Ballbesitz-Spiel der Bayern nun wieder ein Überraschungsmoment mehr hat.

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Und jetzt schießt er auch noch Tore! Zumindest ein verdammt wichtiges. 0:2 lag sein Klub nach einer desolaten Anfangsphase beim FC Porto zurück, drohte schon im Viertelfinalhinspiel die Chance auf ein Weiterkommen zu verschusseln. Doch dann marschierte Jerome Boateng in der 28. Minute die rechte Außenbahn entlang, flankte flach in die Mitte – und traf den rechten Fuß von Thiago, von wo aus der Ball aus sechs Metern mitten im Tor des Gegners landete: nur noch 1:2. Hoffnung!

Es war Thiago erster Treffer in der Champions League, das vierte Tor im 30. Spiel für die Roten. Beim FC Barcelona hatte er in 100 Spielen elf Mal getroffen und 20 Vorlagen gebeben. Das 1:2 in Porto war sein erster Volltreffer seit Februar 2014: Damals traf er beim 4:0 gegen Hannover 96. Ein paar Wochen später begann dann seine Leidenszeit in Sachen Knie.

Dass seine scheinbar endlose Verletzungsgeschichte zwischenzeitlich sogar zu einem Zerwürfnis zwischen Guardiola und Bayern-Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth geführt hatte - vergessen. „Er hat Pech gehabt, noch mal Pech gehabt und noch mal Pech gehabt. Jetzt ist er wieder da. Das ist eine tolle Nachricht für uns“, sagt Guardiola und hofft nun, dass keine neuerlichen Rückschläge mehr kommen. Und dass sein Lieblingsspieler beim Rückspiel am kommenden Dienstag seine Torbilanz noch ein wenig aufbessert.

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