"Bayern läuft das Glück bergauf hinterher!"
AZ: Herr Hartmann, wo werden Sie das Spiel am Dienstag anschauen?
WALDEMAR HARTMANN: Ich werde das Spiel gar nicht anschauen.
Wie bitte?
An diesem Abend gebe ich eine Lesung aus meinem Buch „Die dritte Halbzeit” auf der Jahresversammlung der Bahnhofsbuchhändler in Berlin. Ich habe da beim Termin nicht aufgepasst. Die Härte hoch zehn – aber da muss ich durch.
Sie überlegen sicher schon, wie Sie trotzdem auf dem Laufenden bleiben.
Irgendwie werde ich schon auf das Handy schauen können. Oder meine Frau versorgt mich mit SMS. Während des DFB-Pokal-Halbfinals am Dienstag habe ich in Rostock einen Leseauftritt gehabt, da haben wir vorher ausgemacht, dass sich ein Zuschauer meldet, wenn ein Tor fällt. Erst während der Veranstaltung ist mir dann aufgefallen, dass da gar nicht so viele Bayern-Fans vor Ort waren. Die haben eher gemurrt. Wir haben das dann auch schnell eingestellt – bei sechs Toren wären es auch zu viele Unterbrechungen gewesen.
Nichtsdestotrotz: Was erwarten Sie für ein Spiel?
Bayern muss vorlegen und darf kein Tor kassieren, dafür muss man nicht Fußball studiert haben. Denn im Rückspiel, in Barcelona, ist alles möglich. Ich sehe die Chancen bei 50/50. Wobei, einen kleinen Vorteil haben die Bayern schon, ihnen läuft das Glück derzeit bergauf hinterher! Aber das haben sie sich auch erarbeitet – also von wegen der alte Bayern-Dusel!
Wie können die Bayern Messi stoppen?
Antonio Conte, der Trainer von Juventus Turin hat gesagt: Nur mit einer Schusswaffe. Dem schließe ich mich an. (lacht) Die Bayern haben gegen Turin und Andrea Pirlo allerdings gezeigt, dass sie Gegenspieler rausnehmen können. Da haben Thomas Müller und die anderen ganze Arbeit geleistet. Jupp Heynckes wird ein Rezept haben – auch ohne bei Pep Guardiola angerufen zu haben.
Was machen Sie eigentlich am 25. Mai? Haben Sie da auch eine Lesung?
Nein, den Tag habe ich mir freigehalten!