Bayern-Keeper Sommer zu klein: Hätte Neuer das 0:1 gegen ManCity verhindert?

Wieviel Mitschuld trägt Torwart Yann Sommer an der 0:3-Niederlage des FC Bayern in Manchester? Ex-Nationalkeeper Roman Weidenfeller legt sich beim ersten Gegentreffer fest: "Manuel Neuer hätte den Schuss gehalten." Dietmar Hamann sieht grundsätzliche Mängel in Sommers Spiel.
von  AZ/dpa
1:0 für Manchester City: Bayern-Keeper Yann Sommer streckt sich bei Rodris 20-Meter-Schuss vergeblich.
1:0 für Manchester City: Bayern-Keeper Yann Sommer streckt sich bei Rodris 20-Meter-Schuss vergeblich. © imago images/News Images

München - Es ist die typische Hätte-wäre-wenn-aber-Diskussion, und doch zeigt sie, wie akribisch die Leistungen des FC Bayern angesichts des plötzlichen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann auf Thomas Tuchel aktuell beobachtet, ja filetiert werden.

Fehlten Bayern-Keeper Sommer beim 0:1 entscheidende Zentimeter an Körpergröße?

So bekam auch Torwart Yann Sommer nach der 0:3-Niederlage bei Manchester City im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales sein Fett weg.

Das Ganze gipfelte in der Frage, ob der Schweizer Nationalkeeper mit seinen 1,83 Metern womöglich zu klein geraten ist und ob die derzeit verletzte Nummer eins Manuel Neuer mit seinen 1,93 Metern das 0:1 durch Rodri in der 27. Minute verhindert hätte.

Weidenfeller: "Manuel Neuer hätte den Schuss gehalten" 

Roman Weidenfeller (1,90 Meter), einst unter anderem 16 Jahre lang Torwart von Borussia Dortmund und Mitglied des deutschen Weltmeister-Kaders von 2014, hat da eine klare Antwort parat.

"Das sind die Zentimeter, die ihm fehlen. Manuel Neuer hätte den Schuss gehalten", sagte der 42-Jährige bei Sky zu der Szene, bei der Rodris 20-Meter-Schuss links oben im Eck landete und Sommer sich vergeblich streckte.

Kommentator Jonas Friedrich, der die Partie gemeinsam mit Experte Benedikt Höwedes für Amazon Prime begleitete, sah das ähnlich und stellte diese Frage in den Raum: "Wäre Manuel Neuer an den Ball rangekommen?" Klar ist: Yann Sommer (AZ-Note 3) verhinderte mit einigen Paraden Schlimmeres, hatte aber auch seine Wackler.

Hamann: Sommer war "heillos überfordert"

Der frühere Nationalspieler und Sky-Experte Dietmar Hamann beurteilte die Leistung des 34-Jährigen äußerst kritisch. "Für mich war der Torwart heute heillos überfordert. Der Torwart hat heute maßgeblich – und nicht nur heute, auch in den letzten Wochen – die Mannschaft verunsichert", bemängelte der Ex-Bayern-Profi.

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Der Patzer von Abwehrspieler Dayot Upamecano, der zum 0:2 geführt habe, hänge auch maßgeblich mit Sommer zusammen, befand Hamann: "Du hast einen Torwart drin, der nach 20 Minuten sich fast schon wieder den Ball selber reinschießt. Da fängst du das Zittern an. Du denkst: Können wir den noch anspielen?" 

Hamann: Sommer keine Option für die nächste Saison

Der Schweizer war in der Winterpause für acht Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach als Ersatz für den verletzten Manuel Neuer gekommen.

"Ich hätte gedacht, als er kam, er packt das. Ich muss mich heute revidieren. Er hat es nicht geschafft", sagte Hamann. Und er fügte hinzu: "Ich glaube nicht, dass er eine Option ist, nächstes Jahr bei den Bayern im Tor zu stehen." Schon gegen Paris Saint-Germain im Champions-League-Achtelfinale hatte Sommer einen Ball im Strafraum vertändelt.

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