Bayern-Keeper Neuer: Überflieger und Falschflieger
London/München - Nach dem Champions-League-Auftritt beim FC Arsenal und mit einer 0:2-Pleite im Gepäck geht's für den Tross des FC Bayern am heutigen Mittwoch um 13 Uhr Ortszeit mit dem Flieger zurück nach München - gegen 15.50 Uhr soll das Flugzeug in München landen.
Am späten Dienstagabend warteten die Kollegen schon ungeduldig im Mannschaftsbus, bis Manuel Neuer endlich auftauchte.
Der 29-Jährige musste in den Katakomben des Emirates Stadium immer noch und immer wieder seinen spielentscheidenden Anfänger-Fehler erklären.
"Wenn ich auf der Linie bleibe, dann passiert nichts. Das war ein großer Fehler und ärgert mich", resümierte der Welttorhüter selbstkritisch und mit finsterer Miene.
Anstatt der Held zu sein, wurde Neuer in London bei der ersten Pleite der Münchner nach zwölf Siegen in Serie zur tragischen Figur und "zur Null", wie die "Daily Mail" lästerte.
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Zunächst hielt der Weltmeister die überlegenen Bayern mit Weltklasse-Paraden im Spiel, doch dann leitete seine Kreisklassen-Aktion die Führung durch Olivier Giroud (77.) ein, weil er ungestüm an einer Flanke vorbeisegelte.
Der "The Guardian" schrieb von einem "Horror-Fehler". Und "The Independent" stellte gar die Frage, ob Neuer "vielleicht doch nicht der beste Torhüter der Welt" sei.
Neuer, der in der Nachspielzeit am zweiten Gegentor durch Mesut Özil schuldlos war, wollte sich mit dem Spott aber nicht lange aufhalten, obwohl "seine Brillanz am Ende in Trümmern lag" (Daily Mail).
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"Ich weiß, dass ich ein gutes Spiel gemacht habe. Ich kann die Situation einschätzen und damit umgehen", sagte der Welttorhüter trotzig: "Jetzt geht es weiter."
Schon beim Bankett im "Ball-Room" des noblen Landmark-Hotels in London hatte es von den Edel-Fans aufmunternden Applaus gegeben.
Auch am Tag danach ein bitteres Ergebnis, aber wir schauen nach vorne. Gleich geht's zurück nach München und Vorbereitung auf Köln. #UCL
— Philipp Lahm (@philipplahm)
21. Oktober 2015
Von Trainer Pep Guardiola und den Mitspielern gab es ohnehin keine Vorwürfe. "Auch wenn ein Torwart bei so etwas immer blöd aussieht", wie Thomas Müller treffend feststellte.