Bayern kauft jetzt schottisch ein
MÜNCHEN - Bayern-Manager Uli Hoeneß setzt bei Transfers auf „billige Spieler“. Die Münchner zeigen Interesse an Celtic-Star McGeady.
Soll ja keiner sagen, sie wären nicht flexibel beim FC Bayern. Es ist noch nicht so lange her, da rief Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge im Herbst den Fans zu, man wolle nach der Rekordinvestition vom Sommer 2007, als Ribéry, Toni, Klose & Co. verpflichtet wurden, weiter klotzen. Auch wenn die Kosten „ganz schön eingeschlagen“ hätten, so Rummenigge. Egal. „Wir haben lieber einen Ribéry als drei Spieler zu viel.“
Doch offensichtlich haben sich die Bayern von dieser Maxime verabschiedet. Aus Sorge um die wirtschaftliche Entwicklung. Schlagwort Finanzkrise. „Das nächste Jahr wird dramatisch“, sagte Hoeneß kürzlich, „es wird auch den FC Bayern treffen.“ Also: „Wir haben uns deshalb entschlossen, umzudenken und von großen Investitionen erstmal abzusehen.“ Mario Gomez, der VfB-Stürmer, mindestens 25 Millionen Euro Ablöse schwer, dürfte das erste Opfer sein. Vorerst gestrichen. Dafür soll im Sommer 2009 der ablösefreie Ivica Olic vom Hamburger SV kommen, ein laut Hoeneß „billiger Spieler“.
Olic soll Toni und Klose anstacheln – verdrängen aber wird er die „Platzhirsche“ (Klinsmann) wohl nicht. Auch die anderen Kandidaten, die im Visier der Bayern sind, haben Bankformat. Die Gladbacher Marko Marin (19), bereits Nationalspieler und Mittelfeldtalent Alexander Baumjohann (21). Zwei Zukunftsspieler, bei der aktuellen Mittelfeldbesetzung wohl nur Zuarbeiter und Joker. Überhaupt arbeiten die Bayern momentan an ihrer zweiten Reihe, die Bank ist ihnen nicht gut genug besetzt – gerade für die internationalen Aufgaben in der Champions League. Landon Donovan verstärkt den Kader ab 2. Januar, ein Testkandidat für zunächst drei Monate, mehr nicht.
Schottisch einkaufen – die neue Bayern-Maxime. Und dies sogar im Sinne des Wortes: Der „Herald“ aus Glasgow meldete das Interesse am irischen Nationalspieler Aiden McGeady (21 Einsätze). Der 22-Jährige hat sich mit Celtic-Trainer Gordon Strachan überworfen, darf den Klub trotz Vertrages bis 2013 verlassen. Laut „Herald“ hat Bayern ein Angebot abgegeben, das Celtic zurückgewiesen hat. Der Beginn eines Pokers? ps