Bayern-Kapitän Manuel Neuer: Frau an DFB-Spitze "keine schlechte Idee"

Nach jahrelangen Querelen in der Führungsetage des DFB wurde zuletzt darüber diskutiert, die Spitze des Verbandes mit einer Frau zu besetzen. Bayern-Kapitän und Nationalkeeper Manuel Neuer kann sich dies vorstellen.
von  AZ/dpa
Manuel Neuer steht auf dem Platz.
Manuel Neuer steht auf dem Platz. © Peter Kneffel/dpa-Pool/dpa/Archivbild

Frankfurt/Main/München - Nationalmannschafts-Kapitän Manuel Neuer kann sich eine Frau an der Spitze des Deutschen Fußball-Bundes vorstellen. Konkret angesprochen auf den Namen der früheren Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus-Webb, sagte Neuer in einem Interview der "Welt am Sonntag": "Ich denke, dass wir offen sind und der DFB bereit ist, diese Position mit einer Frau zu besetzen. Das ist keine schlechte Idee, ich kann mir das vorstellen." Grundsätzlich sei auch sein früherer Mitspieler Philipp Lahm "ein Typ, der das in Zukunft machen könnte", sagte der 35-Jährige vom FC Bayern München.

Lahm ist Turnierdirektor für die Heim-EM 2024 und hatte zuletzt im "Kicker" erklärt, "aktuell keine Ambitionen" auf die Nachfolge des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Fritz Keller zu haben.

Neuer begrüßt Rücktritt der DFB-Führung

Schiedsrichter Manuel Gräfe, der am Samstag seine aktive Laufbahn altersbedingt beenden musste, hatte jüngst seine Ex-Kollegin als mögliche Nachfolgerin von DFB-Chef Keller ins Gespräch gebracht. Die 42 Jahre alte Steinhaus-Webb zählt zu den neun Frauen, die mit der Initiative "Fußball kann mehr" für Aufmerksamkeit gesorgt haben. Darin fordern sie unter anderem eine Quote für Fußballverbände von mindestens 30 Prozent Frauen in Führungspositionen.

Dass die DFB-Führung um Präsident Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius nach den Machtkämpfen der vergangenen Wochen abtrete, begrüßte Neuer grundsätzlich. "In den vergangenen Jahren war es dort sehr unruhig, so was hilft nicht gerade. Wir müssen uns auf das Sportliche konzentrieren. Klarheit macht das Arbeiten leichter. Unruhe ist immer ein Störfaktor, und einen solchen können wir mit Blick auf das Turnier nicht brauchen", sagte er mit Verweis auf die anstehende Europameisterschaft vom 11. Juni bis 11. Juli.

 

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