Bayern: Jetzt geht’s gegen Rensings Trainer

Der frühere Meister-Keeper Jean-Marie Pfaff macht Torwart-Coach Walter Junghans für die Krise im Bayern-Kasten verantwortlich – und würde dessen Job wohl gern selbst übernehmen.
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Bayern-Legende Jean-Marie Pfaff.
Rauchensteiner/Augenklick Bayern-Legende Jean-Marie Pfaff.

Der frühere Meister-Keeper Jean-Marie Pfaff macht Torwart-Coach Walter Junghans für die Krise im Bayern-Kasten verantwortlich – und würde dessen Job wohl gern selbst übernehmen.

MÜNCHEN Es muss was dran sein an Michael Rensing (25). Kaum ist er wieder die Nummer 1 im Bayern-Tor, patzt er schon – und keiner nimmt’s ihm übel. Trainer Louis van Gaal ging ungewohnt gnädig über Rensings Fehler beim Pokal-Gegentor gegen Neckarelz (3:1) hinweg. Bei den Fans, die Rensing ins Herz geschlossen haben, regt sich ohnehin kein Wider- oder Aufstand.

Rivale Jörg Butt hält sich (wie immer) brav zurück. Und die Torwart-Idole Sepp Maier und Oliver Kahn stützen Rensing (AZ berichtete). Ein anderer früherer Meistertorwart erhebt nun allerdings Vorwürfe – auch nicht gegen Rensing, sondern dessen Trainer. Jean-Marie Pfaff (55) macht vor allem Bayerns Torwart-Coach Walter Junghans für die Krise im Bayern-Kasten verantwortlich.

Bei „sport1.de“ ätzt Pfaff: „Man sagt, eine Mannschaft braucht den besten Doktor, wenn ein Spieler verletzt ist – sie braucht aber auch den besten Torwarttrainer.“ Und: „Je mehr ich mir das anschaue, muss ich sagen, dass der Junge (Rensing, d. Red.) ganz allein steht.“

Seit Juli 2007 arbeitet Junghans (50) als Torwarttrainer an der Säbener Straße. Manager Uli Hoeneß hat ihn geholt. Junghans ist ein Vertrauter von Hoeneß-Freund Jupp Heynckes, der Ende letzter Saison als Cheftrainer ausgeholfen hat. Heynckes hatte Junghans zuvor schon in Gladbach, Bilbao und Lissabon als Torwarttrainer im Team.

Dem Heynckes-Mann hat Hoeneß also zugetraut, die Bayern-Torhüter in der Ära nach Kahn und dessen Trainer Sepp Maier in Topform zu bringen. Objektiv ist das nur mäßig gelungen: Kahn-Nachfolger Rensing wurde vom Cheftrainer Jürgen Klinsmann in der letzten Rückrunde demontiert; Ersatzmann Butt hat sich zuletzt bei Louis van Gaal nicht durchsetzen können.

Trägt Junghans dafür die Verantwortung? Schon sein Vorgänger Sepp Maier hat ihm unterstellt, er arbeite „etwas zu lasch“. Maier: „Mit einem Profi kann ich kein Jugendtraining machen.“

Nun legt Pfaff nach. Der Belgier, von 1982 bis 1988 im Bayern-Tor, bei „sport1.de“: „Torwarttraining ist nicht nur Aufs-Tor-schießen. Man muss Rensing mal darauf aufmerksam machen, wie ein Torwart spielen muss. Bei dem Pokal-Gegentor muss er mit dem linken Bein nach vorn und dann springen. Das muss ihm gesagt werden, aber man lässt den Jungen im Regen stehen.“

Pfaff weiter: „Rensing ist die Nummer 1 und jung. Ich habe ihn beim Torwarttraining gesehen. Er sollte weniger Krafttraining machen. Er muss nur mit einem erfahrenen Trainer zusammenarbeiten, der ihm offen und ehrlich sagt, was Sache ist.“

Wen Pfaff meint, wenn er von diesem erfahrenen Trainer schwadroniert, ist durchschaubar: sich selbst. Erst zu Beginn dieser Sommerpause hat er der AZ gesagt: „Ich habe seit über zehn Jahren den Trainerschein und will Trainer werden – am liebsten in München.“ Seine Kritik an Junghans darf also als Bewerbung bei Bayern aufgefasst werden.

Aussichtsreich erscheint sie freilich nicht – obwohl Pfaff schon einmal den Posten von Junghans erobert hat. In der Saison 1981/82 stand Junghans in immerhin 19 Bundesliga-Partien im Bayern-Tor. In der Saison danach hieß der Stammtorhüter: Pfaff. Junghans trollte sich zu Schalke – und stieg mit dem Klub ab. ill

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