Bayern ist billiger als Sechzig
Tarife für Jahreskarten steigen bei Sitzplätzen. In der Kurve zu stehen, kostet weiter 120 Euro.
MÜNCHEN Wer erinnert sich nicht an die legendäre Wutrede des Bayern-Managers auf der Jahreshauptversammlung 2007? „Was glaubt ihr eigentlich, was wir das ganze Jahr über machen, damit wir euch für sieben Euro in die Südkurve gehen lassen können? Was glaubt ihr eigentlich, wer euch alles finanziert?“, hatte der erboste Uli Hoeneß damals gepoltert. Zuvor hatten sich Fanvertreter über die schlechte Stimmung in Fröttmaning ereifert. Bei aller Wut: Der Bayern-Manager verwies bereits damals, und das zurecht, auf die im bundesweiten Vergleich günstigen Tarife beim Rekordmeister.
Sei’s drum. Das Geschrei ist verjährt, der günstige Stehplatztarif bleibt. Denn auch im Sommer 2009 bleiben die Treuesten der Treuen von der ersten Preisanhebung seit Eröffnung der Allianz Arena 2005 verschont. Die Jahreskarte für Stehplatzbesucher kostet weiter 120 Euro – und somit 24 Euro billiger als beim zweitklassigen Lokalrivalen TSV 1860. Tiefer in die Tasche greifen müssen bei den Roten nur jene, die sitzen wollen. In allen vier Kategorien werden 50 Euro mehr pro Jahreskarte fällig. Die teuersten Sitzplatzdauerkarten kosten 650, die billigsten 300 Euro.
All dies ändert nichts daran, dass es quasi unmöglich ist, eines der begehrten Saisontickets neu zu ergattern. Der Verkauf ist auf 37500 Stück limitiert – und die Besitzer sind treu. Die Ticketing-Abteilung des FC Bayern rechnet damit, „dass weit weniger als 100 Plätze zurückgegeben“ werden. Und ausverkauft – mit 69000 Fans – sind die meisten Spiele des FC Bayern eh.