Bayern in der Ballack-Falle
Django Asül, Komiker und Kabarettist, kommentiert das Geschehen beim FC Bayern. Diesmal geht es um Marketing, Facebook und Ballack.
Wer bis zum 1. April wartet, um seine Mitmenschen zu foppen, ist ein Langweiler. Wahre Kreativköpfe starten subversive Täuschungsmanöver dann, wenn keiner damit rechnet. Und als kreativ darf die Marketingabteilung des FC Bayern wirklich gelten.
Nicht umsonst hat der Rekordmeister die meisten Fans, die meisten Gegner und die größten Umsätze. Um aus diesen erfreulich festgefahrenen Bahnen mal auszubrechen, haben sich die Marketingstrategen nun diese Facebook-Aktion einfallen lassen. Nach dem Motto: Der Bayern-Fan ist der beste Neuzugang. Als ob der Verein bisher keine Fans gehabt hätte. Schnell landet man also in der Logikfalle.
Bayer Leverkusen übrigens hat sich auch mal so einen Gag geleistet. Der Pillenklub verkündete die Verpflichtung von Ballack. Die Bayer-Fans durchschauten die Aktion sofort und lachten sich schief. Nur Ballack verstand keinen Spaß und kam tatsächlich zu Bayer. Und spielte sogar mit. Seitdem hat dort niemand mehr was zu lachen. Das hätte Bayern ein warnendes Beispiel sein sollen.