Bayern im April Meister: Zehn Thesen von Wolff Fuss zum Fußball-Jahr 2022

Bayern holt sich die Zehnte schon im April. Diese und neun andere steile Thesen zur Bundesliga, Champions League und Wüsten-WM im kommenden Fußball-Jahr 2022 stellt Sky- und Sat.1-Kommentator Wolff-Christoph Fuss in der Abendzeitung auf.
Patrick Strasser |
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Gewinnen die Bayern bereits im April zum zehnten Mal in Folge die deutsche Meisterschaft?
Gewinnen die Bayern bereits im April zum zehnten Mal in Folge die deutsche Meisterschaft? © imago images

München - Genau so umstritten wie einmalig: 2022 findet im Wüstenstaat Katar die erste Winter-WM statt (21. November - 18. Dezember). Für die deutsche Nationalelf, souverän qualifiziert, wird es schon im Juni ernst. In der Nations League heißen die Gegner Europameister Italien, Vize-Europameister England und Ungarn.

Herbstmeister FC Bayern ist auf Kurs zehnte Meisterschaft in Serie, während man in der Champions League das Finale anpeilt. Und wer wird Vizemeister? Wer steigt ab bzw. auf? Ein Blick in die Glaskugel.

Sky- und Sat.1-Kommentator Wolff Fuss (45) stellt in der Abendzeitung zehn Thesen für das Fußball-Jahr 2022 auf:

1) Lewandowski gewinnt 2022 endlich den Ballon d'Or

Fuss: "In der Bundesliga wird Robert Lewandowski wieder mit 35 bis 40 Toren ins Ziel kommen. Aber er könnte auch 50 bis 60 Tore erzielen, das interessiert international gesehen leider zu wenig. Wahrscheinlich muss er für den Ballon d'Or mit den Bayern mindestens die Champions League gewinnen und auch dort der Toptorjäger werden. In der Bundesliga sind die Bayern zu dominant, ihre internationale Wahrnehmung definiert sich in erster Linie über die Königsklasse."

2) Die Nationalelf erreicht bei der WM in Katar mindestens das Halbfinale

"Weiterzukommen als bei den beiden letzten großen Turnieren ist weder große Kunst noch echte Herausforderung. Bundestrainer Hansi Flick findet in der Ansprache der Spieler den richtigen Ton, hat beim FC Bayern ein gutes Händchen bewiesen und dort bereits mit vielen Leistungsträgern gearbeitet. In 2022 wird sich die Nationalelf über die Gegner noch eine Routine auf höherem Niveau erarbeiten, um es dann im Turnier gegen die dicken Brocken zu zeigen."

3) Bayern gehört zum engsten Favoritenkreis in der Champions League

"Das Los RB Salzburg im Achtelfinale ist anspruchsvoll, aber im Grunde ein lockeres Reinkommen in die K.o.-Phase. Neben den Bayern gehören für mich Liverpool, Manchester City und der FC Chelsea zu den Top-Favoriten. Bedingung für den Halbfinal-Einzug der Bayern ist, dass Lewandowski anders als in der Vorsaison, als er im Viertelfinale gegen Paris verletzt fehlte, die komplette K.o.-Phase durchspielen kann."

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4) Eine Bundesliga-Mannschaft gewinnt die Europa League

"Ich würde es mir sehr wünschen! Die Frage ist, wie ernst die vier deutschen Teilnehmer den Wettbewerb wirklich nehmen. Für Eintracht Frankfurt war und ist es ein Traumwettbewerb, Borussia Dortmund gehört für mich zum engen Favoritenkreis. BVB-Boss Watzke hat ja bereits diesen Titel eingefordert, also werden (und müssen) sie es ernst nehmen. Außerdem startet der Sieger im Jahr darauf fix in der Champions League, was auch ein Mega-Anreiz ist."

5) Bayern holt die zehnte Schale in Serie schon im April

"Und ich hoffe für die Bundesliga, dass es nicht schon im März passiert. Dass der BVB als Zweiter nach 17 Hinrundenspielen schon neun Punkte zurückliegt, ist bezeichnend. Die Schwarz-gelben kamen ja auf der Felge über die Ziellinie in die Weihnachtspause. Der FC Bayern ist der Liga scheinbar entwachsen und hat aufgrund des frühzeitigen Aus im DFB-Pokal sogar hin und wieder Erholungsphasen."

6) Dem BVB gelingt es nicht, Superstar Erling Haaland zu halten

"Leider - aber Haaland ist einfach zu gut und mit seinen 21 Jahren zu weit. Treffsichere Weltklassestürmer mit Anfang 20 sind international stark nachgefragt, etwa bei beiden Manchester Klubs. Ich glaube, dass der BVB eher alles daransetzen wird (und muss), neben Haaland im nächsten Sommer nicht auch noch Mittelfeld-Juwel Jude Bellingham zu verlieren."

7) RB Leipzig schafft diese Saison nicht die Qualifikation für die Königsklasse

"Die Sachsen sind punktemäßig schon sehr weit weg. Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte erleben sie nach zwölf kometenhaften Jahren des Aufstiegs ein Jahr der Stagnation und des leichten Rückschritts. RB hat mit Trainer Nagelsmann sowie den Spielern Upamecano und Sabitzer drei tragende Säulen verloren, dazu in der sportlichen Führung Ralf Rangnick und Markus Krösche. Ein Substanzverlust, der sich nicht mal eben ausgleichen lässt. Hinter Bayern und dem BVB sehe ich Leverkusen und Frankfurt auf Platz drei und vier ins Ziel kommen."

8) Trainer Baumgart führt den 1.FC Köln in die Europa League

"Seit Kindheitstagen hege ich Sympathien für den 1. FC Köln. Die Beziehung Steffen Baumgart und FC ist mehr, als ein amouröses Abenteuer. Und wenn die Kölner wie im Erfolgsfalle üblich, andeuten die Bodenhaftung zu verlieren, wird Baumgart, selbst bei Eiseskälte kurzärmlig, die Euphorie-Rakete zu steuern wissen."

9) Der zweite Absteiger neben Fürth lautet Arminia Bielefeld

"Zum Ende der Hinrunde hat die Arminia mit den sechs Punkten ein Lebenszeichen gesendet, dennoch wird's für sie sehr schwer. Die Winterpause kam zum ungünstigsten Zeitpunkt. Aber auch Augsburg ist stark gefährdet, ein Relegationskandidat. Den VfB Stuttgart sehe ich als zu gefestigt an, auch weil der lange verletzte Stürmer Sasa Kalajdzic zurückkehrt. Das reicht für Platz 15."

10) Die Bundesliga-Aufsteiger heißen St. Pauli, Schalke und der HSV

"Die Paulianer spielen eine stabile Saison, haben sechs Punkte Vorsprung auf den Hamburger SV und den FC Schalke. Der SV Darmstadt, aktuell auf Platz zwei, hat über Niveau performt. Ich fürchte für sie, dass sie nicht so konstant bleiben können. Mit Trainer Tim Walter ist der HSV nun auf Kurs. Offen ob sie den auch - anders als in den vergangenen Jahren - bis zum Schluss halten können. Gleiches gilt für den FC Schalke. Es wird ein Traditionsduell um Platz zwei, der Verlierer kann es ja auch in der Relegation packen."

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9 Kommentare
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  • Federseelöwe am 02.01.2022 10:37 Uhr / Bewertung:

    Lewandowskis Leistungen werden im Ausland durchaus wahrgenommen und auch richtig eingeschätzt. In der zweitklassigen Bundesliga ist er König, in England wäre er Reservist.

  • Südstern7 am 02.01.2022 12:42 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Federseelöwe

    Ich denke es liegt ein Missverständnis zwischen Bayern-Fans und der Opposition vor. Für das Gros der Fans ist es nämlich völlig unerheblich, ob Spieler X bei einem anderen Verein Fuß fassen würde oder nicht. Wichtig ist nämlich der Wert des Spielers für unser Team, für den FC Bayern. Im Jetzt und Heute.

    Lewandowski ist kein Kind des FC Bayern. Er ist Legionär, verdient viel und spielt dieses Geld locker wieder ein mit seinen Toren. DAS allein zählt. Sollte es ihn irgendwo anders hin verschlagen wünsche ich ihm von Herzen viel Glück, der Abgang tangiert mich aber nicht, weil mein Fokus dann wieder auf einem anderen Mittelstürmer liegt, der unser Team verstärken soll. Und so geht es allen Anhängern, die ich persönlich kenne. Wir sind Fans des Clubs und nicht einzelner Spieler, die nur Rädchen im Getriebe sind, damit das Team funktioniert.

  • Federseelöwe am 02.01.2022 14:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Da geb ich dir schon recht. Für die Bayern ist enorm wichtig, da er der Garant für viele Tore in der Bundesliga ist, diese sind die Basis für den dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg. Aber in Spielen wie dem CL-Finale war er eben praktisch unsichtbar, und deshalb reicht es nicht zum Weltfussballer. Und deshalb können sich Fans und Verantwortliche des FC Bayern auch gemütlich zurücklehnen, wenn Lewas Berater wieder mal von einem Superangebot aus dem Ausland spricht.

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