Bayern hofft auf „Bayer-Flattern“

20. Mai 2000: Der FC Bayern führt mit 3:0 gegen Bremen. Leverkusen bekommt in Unterhaching Nervenflattern und verspielt den Titel. Passiert dies diesmal mit Platz zwei?
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Will den Gewinn der Torjäger-Kanone standesgemäß feiern: Mario Gomez
dpa Will den Gewinn der Torjäger-Kanone standesgemäß feiern: Mario Gomez

20. Mai 2000: Der FC Bayern führt mit 3:0 gegen Bremen. Leverkusen bekommt in Unterhaching Nervenflattern und verspielt den Meistertitel. Passiert dies diesmal mit Platz zwei?

MünchenMario Gomez will den Gewinn der Torjäger-Kanone standesgemäß feiern – und mit dem FC Bayern erstmals in dieser Saison auf Platz zwei der Tabelle vorrücken. Vor dem Saisonfinale an diesem Samstag gegen den VfB Stuttgart haben die Münchner „das Schlimmste“ vermieden, jetzt hoffen sie auf mehr. Wie vor elf Jahren bei der verspielten Leverkusener Meisterschaft in Unterhaching setzt der Fußball-Rekordmeister wieder auf schwache Nerven bei der Werkself, die mit einer Niederlage beim SC Freiburg die direkte Champions-League-Qualifikation noch an den FC Bayern verlieren könnten.

„Wenn wir eine Chancen haben, den zweiten Platz zu erreichen, müssen wir sie ergreifen. Leverkusen hat die schwierigere Aufgabe, nicht verlieren zu dürfen“, sagte Andries Jonker am Freitag vor seinem letzten Pflichtspiel als Chefcoach der Bayern-Profis. „Wir haben auch eine Verpflichtung den Fans gegenüber. Wir müssen richtig Gas geben, volle Kanne spielen.“ Und am besten gegen die Werkself vorlegen.

Seit Tagen wird von Münchner Seite versucht, an die schwarze Leverkusener Stunde vom 20. Mai 2000 zu erinnern. „Die Vergangenheit hat gezeigt, welche Clubs eher mit Druck umgehen können oder nicht. Wir hoffen, dass Leverkusen seinem Ruf gerecht wird“, stichelte WM-Torschützenkönig Thomas Müller.

Zu gut erinnert sich der 21-Jährige an den Mai-Samstag von vor elf Jahren, als er bei seinem Cousin das Meister-Wunder der Bayern sah. Der FCB siegte 3:1 gegen Bremen, Leverkusen vergeigte es beim 0:2 in Unterhaching. Wichtig sei es auch diesmal gegen Stuttgart „früh vorzulegen“, betonte Müller. „Vielleicht kriegen die Leverkusener das mit und vielleicht noch mal ein Flattern.“ Dort aber gab sich der künftige Bayern-Coach Jupp Heynckes ganz cool.

„Wir sind seit langer Zeit Zweiter und werden das auch nach dem 34. Spieltag sein“, sagte Heynckes und verwies beim Blick in die Vergangenheit auf eine „völlig andere Spieler-Generation“ und Schubladendenken. Bayer würde schon ein Remis reichen, um zum fünften Mal deutscher Vizemeister zu werden und die Champions League direkt zu erreichen. Rund 20 Millionen Euro sind dann garantiert.

In der brisanten Konstellation, dass die Trainer Robin Dutt (noch Freiburg, bald Leverkusen) und Jupp Heynckes (noch Leverkusen, bald München) mit einer Niederlage am Samstag ihrer künftigen Mannschaft mehr helfen könnten, sieht Jonker kein Problem. „Beide Trainer befinden sich in einer sehr besonderen Situation, aber ich habe das Vertrauen in beide Kollegen. Sie werden im Moment von Freiburg und Leverkusen bezahlt und haben eine Verpflichtung ihrem Arbeitgeber gegenüber“, sagte der Niederländer, dessen Team in der gesamten Saison noch nie vor Leverkusen platziert war.

Egal ob die Bayern Zweiter werden oder Dritter und damit in die Königsklassen-Playoffs müssten – Heynckes darf für die neue Saison so oder so einkaufen. Beim über 20 Millionen Euro teuren Schalker Torhüter Manuel Neuer wird eine baldige Verkündigung erwartet und auch die Verpflichtung von Cottbus-Angreifer Nils Petersen gilt als fix. Zwar müsste der FC Bayern als Dritter in der Qualifikation das Risiko eines Scheiterns tragen, aber angesichts der UEFA-Setzliste und der eigenen Qualität hat man davor keine Angst, denn immerhin hat man dann noch alles in der eigenen Hand.

„Wir blicken jetzt sicherlich nicht auf eine sehr erfolgreiche Saison zurück, haben aber das Schlimmste vermieden“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger und ist optimistisch, „dass es für die Bayern-Fans im nächsten Frühling wieder mehr zu feiern gibt.“ Dann sind einige Akteure, die am Samstag vor den 69 000 Zuschauern in der Allianz Arena verabschiedet werden, nicht mehr an Bord. Thomas Kraft wechselt zu Hertha BSC, Andreas Ottl soll es ebenfalls dorthin ziehen, Hamit Altintop wird mit Real Madrid in Verbindung gebracht. Und auch für Miroslav Klose könnte es am Samstag der letzte Liga-Einsatz sein. Der Vertrag des WM-Torschützenkönig läuft aus - seine Zukunft ist offen.

 

 

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