Bayern: Hoeneß hofft noch - auf Diego und auf Hleb

Der Manager gibt im Ringen um neue Stars trotz der Konkurrenz etwa von Juventus Turin nicht auf – und hat sowieso Bestlaune in diesen Wochen
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Ist sich sicher, dass die Dinge ihren Weg gehen, den Bayern-Weg: Manager Uli Hoeneß, hier mit Kumpel Jupp Heynckes.
dpa Ist sich sicher, dass die Dinge ihren Weg gehen, den Bayern-Weg: Manager Uli Hoeneß, hier mit Kumpel Jupp Heynckes.

Der Manager gibt im Ringen um neue Stars trotz der Konkurrenz etwa von Juventus Turin nicht auf – und hat sowieso Bestlaune in diesen Wochen

COTTBUS Schlusspfiff. 3:1 gewonnen - auf zur Schadensbegrenzung. Uli Hoeneß eilte sofort auf das Spielfeld, sein Weg führte ihn zu dem einzigen Bayern-Spieler, der den Kopf hängen ließ, zu Franck Ribéry. Der Franzose hatte in der Nachspielzeit einen Elfmeter verschossen, relativ locker in die Arme von Energie-Keeper Gerhard Tremmel geschoben, nicht spielentscheidend, womöglich aber meisterschaftsentscheidend.

Schließlich sind die Bayern ja nach diesem Spielstand punktgleich mit Spitzenreiter Wolfsburg. Zwei Tore Unterschied, es hätte nur ein mickriges sein können. Ribéry hatte sein Trikot schon zum Tausch hergegeben, da kam der Mann mit dem roten Anorak. Hoeneß drückte den Oberkörperfrei-Kicker an sich, tätschelte dessen Nacken – ausgerechnet den Nacken, der Ribéry so geschmerzt hatte unter der Woche. Und der seinen Einsatz von Beginn an unmöglich gemacht hatte.

Wie ist das, wenn man einen Elfmeter verschießt - wer weiß das besser als Uli H.? Also suchte Hoeneß nach einem Argument, den Fehlschuss argumentativ zu umkurven. „Seien sie sich sicher“, entgegnete er den Reportern, „dass die Meisterschaft dieses Jahr nicht durchs Torverhältnis entschieden wird.“ Nur nicht böse sein zu Ribéry. Ihn nur nicht verprellen. „Wir dürfen jetzt nicht draufschlagen“, sagte Hoeneß, „Franck hat wesentlich dazu beigetragen, das Spiel zu drehen.“

Das Thema Ribéry ist ein sensibles beim FC Bayern. Alles und noch ein bisschen mehr wird für den Franzosen und sein Wohlbefinden getan – dennoch lockt der Reiz des Fremden, der großen Klubs wie Real Madrid, FC Barcelona oder Manchester United, die Titel und viel, viel Geld versprechen. Ob Ribéry denn am Ende der Saison gehalten werden könne, wurde er gefragt: Seine Ein-Wort-Antwort: „Natürlich.“

Natürlich wird also Ribéry gehalten. Aber natürlich existiert ein Plan B. „Er habe „das Gefühl, dass Diego im Prinzip zu Bayern will“, sagte Hoeneß der „SZ“. Ist Diego nicht mit Juventus Turin einig? Von wegen! Glaubt Hoeneß.

Die Bayern, vor allem der Manager, haben wieder Oberwasser. Soll sie nur ja keiner abschreiben oder gar unterschätzen, nur weil das Klinsmann-Reformjahr etwas turbulent verlief. Die Anziehungskraft des Rekordmeisters sei ungebrochen. Thema Aliaksandar Hleb vom FC Barcelona, auch der Weißrusse ist weiter eine Option. Hoeneß: „Im Gegensatz zu dem, was geschrieben wird, könnten wir den Spieler bekommen, wenn wir ihn wollen.“ Auch dass sich die Verletzung von Ivica Olic, der im Sommer vom HSV kommt, als nicht tragisch entpuppte, Freude den Manager.

Er ist auf der Sonnenseite momentan. An seiner Seite die alten Gefährten, Kumpel Jupp, der brave wie fleißige Arbeiter und Fanliebling Gerland, dazu der ewige Mannschaftsarzt Müller-Wohlfahrt. Fertig ist die Hoeneß-Familie, fertig ist die gute Laune.

Was soll da schon ein verschossener Elfer anrichten? „Ich bin doch erst zwei Wochen hier. Darüber haben wir noch nicht gesprochen“, sagte Heynckes. Er lachte. Fast so als wollte er sich entschuldigen. Man mag es kaum glauben. Doch auch Heynckes lenkte gekonnt ab: „Elfer haben schon andere verschossen.“ Etwa in Belgrad.

ps

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